Der 3D-Druck - eine neue industrielle Revolution?
Der 3D-Druck - eine neue industrielle Revolution?
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Der 3D-Druck - eine neue industrielle Revolution?

Ein Teil der Zukunftsvisionen, die etwa über Star Trek längst Teil der Alltagskultur ist nicht mehr so weit entfernt, wie es scheint. Denn der 3D-Druck macht es möglich, dass scheinbare Zukunftsvisionen schon heute wahr werden können.

Bis heute wird der 3D-Druck vor allem dann eingesetzt, wenn es darum geht, Prototypen herzustellen. Auch bei Werkstücken, die nur in einer geringen Stückzahl gebraucht werden, erfolgt die Herstellung inzwischen per 3D-Druck, weil dieses Verfahren trotz relativ hoher Preise die günstigste Alternative ist.
 

Was kostet der 3D Druck?

Der 3D-Druck ist etwas aufwendiger und somit teurer als herkömmliche Druckverfahren. Für Privatleute lohnt sich die Anschaffung eines Gerätes für den 3D-Druck mit Sicherheit noch nicht. Die Anschaffungspreise für einfache Modelle des Druckers beginnen im mittleren vierstelligen Bereich. Die technisch anspruchsvollsten Modelle können bis zu 300.000 Euro kosten.

Auch die Vorlagen für den 3D-Druck können nicht ganz so einfach hergestellt werden, wie beim herkömmlichen, zweidimensionalen Drucken. Für den 3D-Druck braucht es ein überschneidungsfreies Flächenmodell, das sich mit CAD-Software herstellen lässt. Die bevorzugten Formate für die 3D-Druck-Vorlagen sind .stl und .wrl für farbige Modelle.

Was ein 3D-Druck kostet, wird nach dem Volumen des Objekts berechnet. Die Kosten für den 3D-Druck liegen bei einer Preisspanne zwischen 0,96 und 2,50 Euro pro Kubikzentimeter. Der genaue Preis lässt sich allerdings erst einschätzen. Sobald das druckbare Modell vorliegt. Entscheidend für den endgültigen Betrag, wie lange der 3D-Druck dauert, wie viel Material verbraucht wird und ob noch eine intensive Vor- oder Nachbereitung erforderlich ist. Als gängiges Material wird für den 3D-Druck Gips oder Kunststoff verwendet.
 

Wohin führt die Zukunft des 3D-Drucks?

Bei Autodesk, einem führenden Anbieter von dreidimensionaler Software, sieht man einen klaren Trend, dass in der verarbeitenden Industrie Design und Fertigung Hand in Hand gehen. Beispielsweise nutzen bereits 40 Prozent aller chinesischen Unternehmen, die im produzierenden Gewerbe tätig sind, den 3D-Druck. Damit hat sich das Reich der Mitte eine Spitzenposition erobert und zieht selbst Unternehmen der Technologie-Nation Japan, die den 3D-Druck nutzen wollen, an.

Visionen des 3D-Drucks

Experten sehen ein großes Potenzial für den 3D-Druck in den kommenden Jahrzehnten. Der Grund: Der 3D-Druck macht es bei konsequenter Weiterentwicklung der Technologie möglich, nachhaltig und vor Ort genau die Produkte herzustellen, die gebraucht werden. Durch den 3D-Druck entfallen also die langen Transportwege, die bei vielen heutigen Produkten bereits einen signifikanten Anteil am Preis haben. In Zeiten knapper werdender Brennstoffe ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil des 3D-Drucks.

Auch die verwendeten Rohstoffe können beim 3D-Druck sehr viel effektiver eingesetzt werden. Denn in der herkömmlichen Produktion wird etwa durch Sägen oder Bohren viel Abfall produziert. Der 3D-Druck dagegen stellt die Produkte passgenau her, ohne Material zu verschwenden.
 

Die vorindustrielle Zeit als Vorbild

Der 3D-Druck ermöglicht dadurch eine gesellschaftliche Entwicklung, die in Richtung der vorindustriellen Zeit geht. Diesen Luxus leisten sich bislang nur einige Aussteiger, die ihre Nahrung selbst herstellen und auf viele alltägliche Dinge verzichten. Dank des 3D-Drucks müssen sie darauf nicht verzichten, sondern können diese selbst herstellen oder in der direkten Nachbarschaft herstellen lassen.
Schon jetzt spricht Vieles dafür, dass der 3D-Druck eine neue industrielle Revolution auslöst. Der Trend ginge durch den 3D-Druck dann weg von der Massenfertigung hin zur individuellen Produktion.
Kreative Menschen, die den 3D-Druck nutzen, können ihre Produkte individuell herstellen und müssen unterm Strich dafür nicht viel mehr bezahlen, als für die gleichen Produkte aus der industriellen Fertigung. Im Gegenteil können sie durch den 3D-Druck mit ihrer Kreativität sogar Geld verdienen.
Für die Unternehmen bietet der 3D-Druck den Vorteil, dass sie weniger Geld in die Entwicklung investieren müssen. Mit dem 3D-Druck können sie jederzeit einen Prototyp erstellen gleich seine Stärken und Schwächen austesten.