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Der Filmschnitt in Hollywood

Der Filmschnitt in Hollywood entwickelte sich ab 1910 nachdem die ersten abendfüllenden Spielfilme produziert wurden. Statt nur noch einzelne Szenen mit einer Dauer von ca. zehn Minuten zu zeigen, gab es nun kompliziertere Handlungen mit mehreren Charakteren zu schneiden. Der Cutter (in englischen Sprachraum ist es der Editor) hatte nun die Kontrolle, die Story wie sie angedacht war, in der Postproduktion beizubehalten.  Daher bestimmt der Produzent in Hollywood bis heute noch wer einen Film schneidet und auch in den meisten Fällen wie er geschnitten wird.

Der Produzent in Hollywood teilt sich in den Central Producer als der Kopf von allem und den Executive Producer für jeden einzelnen Film. Die große Aufgabe eines Produzenten ist es in allererster Linie das richtige Gefühl für gute Filmstoffe zu haben. Zusätzlich muss er Menschen und ihre Kreativität erkennen und einschätzen können. Das letzte Wort hat in Hollywood der Produzent und er entscheidet auch über den "final cut."

Montagemuster

Der professionelle Ausdruck für Schnitt beim Film ist die Montage. Der Editor montiert einen Film zusammen. Das "Editing Formula"  ist in Hollywood ein allgemein gültiges Regelwerk. Der Oscarpreisträger Walter Murch hat für sein Schnittverfahren ein festes Muster:

51 Prozent machen das Gefühl aus, welche entscheidend sind für den jeweilgen Moment.

23 Prozent wird von der Handlung bestimmt

und

10 Prozent vom Rhythmus.

Wichtig ist es beim Schnitt auch darauf zu achten, dass eine Szene als harmonische Einheit wahrgenommen wird. Wir dürfen keinen Schnitt bewusst wahrnehmen, also spüren. Damit das möglich ist, benötigt der Editor auch harmonisches Bildmaterial als Grundlage. Daher ist es üblich, dass sich der Kameramann in Hollywood an feste Regeln halten muss, was die Kameraposition im Raum betrifft, damit es nicht zu viele Sprünge gibt.  

Die intellektuelle Montage

Diese ist nach Sergej Eisenstein entwickelt. Der Zuschauer nutzt seinen intellekt um die Botschaft zu verstehen, die ihm die Bilder mitteilen:

Man sieht eine Tür und dann ein Ohr und weiss: jemand lauscht an der Tür.

Filmbeispiele von Eisenstein:

Streik (UDSSR 1924)

Panzerkreuzer Potemkin (UDSSR 1925)

Oktober (1927/1928)

Natürlich gibt es noch viel mehr Wissen über den Filmschnitt zu vermitteln. Aber dies war eine kleine Einführung in die Filmmontage aus Hollywood.