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Der Schavuot Monat

Der Monat Siwan

Der Monat Siwan beginnt im weltlichen Kalender zwischen Mitte Mai und Anfang Juni. In der Bibel wird der Siwan einmal erwähnt, und zwar im Buch Esther (Est 8,9). In der Zählung der Monate ist der Siwan der dritte Monat, da diese mit dem Nissan beginnt. Wenn der Jahresbeginn im Tischri, dem nominell siebten Monat des Jahres, zugrunde gelegt wird, ist der Siwan der neunte Monat.

Schavuot – das Fest im Monat Siwan
Im Monat Siwan findet das Schavuot-Fest statt, welches darauf zurückgeht, dass die Tage zwischen Pessach und Schavuot als Omer-Zeit gezählt werden sollen. Im heutigen orthodoxen Judentum gilt die Omer-Zeit als Trauerzeit, so dass mit Ausnahme einiger im Ijar gelegenen Freudentage keine Hochzeiten gefeiert und bei ganz strenger Auslegung auch keine Haare geschnitten werden dürfen. Liberale Juden halten die Trauerzeit während des Omer-Zählens überwiegend nicht.
Das Schavuot-Fest findet im rabbinischen Judentum am 6. Siwan statt und wird mit entsprechenden Gottesdiensten in der Synagoge gefeiert, orthodoxe Gemeinden außerhalb Israels feiern zusätzlich einen zweiten Feiertag.
Der Termin des sechsten Siwan ermöglicht die Kombination des Schavuot Festes als Endfest zu Pessach (da dann mit dem Zählen begonnen wurde) und des Erntefestes der Weizenernte mit dem Tag der Übergabe der Tora am Sinai. Das aus Mizrajim (Ägypten) geflohene Volk erreichte den Sinai und erhielt dort fünfzig Tage nach seinem Auszug aus Ägypten die Tora übergeben.
Die Karäer feiern Schavuot jedoch immer an einem Sonntag. Der Hintergrund besteht darin, dass die Anweisung der Tora besagt, dass ab dem Schabbat, an welchem die Garbe dargebracht wurde, zu zählen ist. Der Begriff Schabbat hat zwei Bedeutungen, isoliert und zumeist bezeichnet er den von Freitagabend bis Samstagabend dauernden Kalendertag Schabbat; er kann aber auch Ruhetag meinen. So wird der Versöhnungstag als Schabbat Schabbaton bezeichnet. Nach rabbinischer Auffassung stellt die Formulierung “der Schabbat/Feiertag, an dem du die Garbe dargebracht hast“ eine Erweiterung des Wortes dar und meint somit den Feiertag, während die Karäer an der Grundbedeutung des Wortes festhalten.  Vom Bibeltext her lassen sich beide Interpretationen vertreten, nur die rabbinische Übersetzung ermöglicht das Feiern der Übergabe der Tora an Schavuot. Diese führt auch zu den typischen Speisen, da die Tora ebenso nahrhaft wie Milch ist, werden zu Schawuot bevorzugt Milchspeisen gegessen.
In der Nacht auf den 6. Siwan treffen sich in vielen Gemeinden die Mitglieder, um gemeinsam die ganze Nacht lang Tora zu lernen.