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Der perfekte Tag am Strand

Kaum eine Landschaft ist so ausgiebig besungen worden wie der Strand, die Beach Boys führen ihn sogar im Namen. Kein Wunder, gilt er vielen doch als Hauptinhalt eines vernünftigen Urlaubs.

Am Strand kann der Mensch endlich einmal das machen, was er eigentlich am liebsten immer tun würde: faul sein. Ohne Reue einfach mal die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und nichts tun. Oder fast nichts, sofern das richtige Getränk am Start ist: „Sipping Singha beer on Pattaya beach / Singha beer don’t ask no questions / Singha beer don’t tell no lies“, sangen einst die Pogues über den perfekten Tag am Strand. Dass zu viel Alkohol unter tropischer Sonne allerdings zu Komplikationen führen kann, wird in „House of the Gods“ auch angedeutet, da weiß man dann manchmal nicht mehr, wer Männlein und wer Weiblein ist. Deshalb der wichtige Hinweis an alle sonnenentwöhnten Mitteleuropäer: Sonnenschirm und Sonnencréme keinesfalls vergessen, sonst drohen Sonnenbrand und Sonnenstich. Gegen letzteren hilft auch viel trinken, vornehmlich Wasser - die Pogues haben da wohl was missverstanden. Was am Strand natürlich auch nie fehlen darf: praktische Strandmuscheln - so ist man selbst und sein Hab und Gut vor Wind und Sonne bestens geschützt.

Der perfekte Tag am Strand
Der perfekte Tag am Strand

Wundern und bewundert werden

Ist man entsprechend gerüstet und hat sich einen Strand mit stabilem Wetter (wenigstens 30°C Luft- und 24°C Wassertemperatur) ausgesucht, steht einem perfekten Urlaubstag nichts mehr im Wege. Man hat endlich mal Zeit, Prousts Hauptwerk oder auch sämtliche Harry-Potter-Bände zu lesen und wenn bei dieser Angelegenheit die Gehirnwindungen in Verwunderung geraten, hilft ein sofortiger Sprung ins kühle Nass. Das ist ja in der Regel nicht weit, wenn man sich nicht gerade an der Nordsee befindet und Ebbe ist. Und wo hat man außerdem, wenn nicht am Strand, ausgiebigst Gelegenheit, verschiedenste leicht bekleidete Exemplare des jeweils anderen Geschlechts zu betrachten? Will man im Gegenzug nicht nur betrachtet werden, sondern wenn möglich auch bewundert, ist unauffälliges und passives Verhalten natürlich wenig hilfreich. Dann sollte der Proust beiseite gelegt und der Federballschläger ergriffen werden. Die Benutzung desselben oder auch die Benutzung von Beachvolleyball oder Frisbee-Scheibe ist da hilfreicher. Ermöglichen die damit betriebenen Sportarten gegebenenfalls doch sogar die unauffällige Kontaktaufnahme mit dem Objekt der Begierde, indem man mit dem jeweiligen Wurfgeschoss am vorgeblichen Ziel vorbeischießt. Weniger kontaktträchtig, zumindest im Moment der Ausübung, sind Gleitschirmfliegen, Kitesurfen oder das Bauen von Sandburgen. Dafür ist der Bewunderungsfaktor (ausgenommen bei letztgenannter Tätigkeit, wenn man älter als zehn ist) viel größer und die Erfolgsquote beim anderen Geschlecht nach getaner Arbeit deutlich höher.