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Was tun um die Preisspirale für Gas zu stoppen?

Der ständige Aufwärtstrend der Gaspreise

Nach Auskunft des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), gibt es auf dem deutschen Energiemarkt etwa 800 Gasanbieter, die derzeit fast 12,5 Millionen Haushalte versorgen. Jedem deutschen Haushalt stehen damit im Schnitt bis zu 37 Gasanbieter zur Verfügung, zwischen denen er wählen könnte, wobei es dabei teilweise erhebliche Preisunterschiede gibt, die, nach Angaben von Verbraucherschützern, im Jahr durchaus bis zu 700 Euro ausmachen können.

Scheinbar endlose Preisspirale
Tatsächlich wird, trotz der Liberalisierung des Energiemarktes in der Bundesrepublik Deutschland, nach dem vorrübergehenden Crash während der Finanzkrise, die Versorgung mit Gas für die privaten Haushalte kontinuierlich teurer. Begründet wird dies mit der fatalen Preiskopplung, wonach der Gaspreis an den Ölpreis gebunden ist und demzufolge dessen Volatilität nachvollziehen muss. Tatsächlich gibt es für diese, in den 1970er Jahren eingeführte Preiskopplung, die die Gaspreise an den Erdölpreis bindet, um Spekulationen einzudämmen, heute kaum mehr eine nachvollziehbare Begründung, außer derjenigen, wonach die Profitgier der Gasversorger ins scheinbar Uferlose wächst. Sowohl das Bundeskartellamt, aber besonders die zahlreichen Verbraucherschutzorganisationen, wiesen in der Vergangenheit immer wieder darauf hin, dass es die Ölpreisbindung, die die Gaspreise an denjenigen des Erdöls koppelt, nicht in allen Ländern der Europäischen Union gibt. Dies führt dazu, dass Erdgas in den Ländern ohne Ölpreisbindung, beispielsweise in Großbritannien, erheblich günstiger ist, als in der Bundesrepublik.

Russland ist der größte Lieferant
Der größte Lieferant der deutschen Verbraucher von Erdgas, ist derzeit Russland. Der monopolartige Großkonzern Gazprom, der heute die Versorgung der deutschen Haushalte sicherstellt, besteht drakonisch darauf, dass die Ölpreisbindung für Erdgas auch künftig eingehalten wird. Angeblich deshalb, weil die Ölpreisbindung für Erdgas dem Verbraucherschutz enorm dienlich sei. Angesichts der Tatsache, dass auch Gazprom längst bekannt ist, dass gerade diese Ölpreisbindung der Grund für die Preisexplosion beim Erdgas ist, wirkt diese Begründung wie blanker Hohn. Während Erdöl zunehmend knapp wird und neue Vorkommen nur noch unter erheblichen wirtschaftlichen Anstrengungen erschlossen und gefördert werden können, gilt diese Einschätzung für Erdgas nicht. Die weltweiten Erdgasreserven werden mit annähernd 820.000 Kubikmetern bewertet, womit eine statistische Reichweite von ungefähr 60 Jahren als gesichert gilt. Nicht enthalten sind in dieser Betrachtung jedoch die weltweit vorhandenen Vorkommen an Gashydrat und Aquifergas, die sich ebenfalls zu Erdgas verarbeiten ließen. Diese umfassen noch einmal etwa 1.800.000 Milliarden Kubikmeter. Genug Erdgas wäre also da, um den Energiehunger der Menschheit auf absehbare Zeit zu stillen. Eine Knappheit ist keine Begründung für den kontinuierlichen Preisanstieg. Stattdessen muss die Knappheit des Erdöls herhalten, um die sich endlos drehende Preisspirale für Erdgas zu rechtfertigen. Der wahre Grund für die Preisentwicklung des Erdgases ist letztendlich wohl in der Profitgier von Versorgern wie Gazprom zu finden. Einer bedrohlichen Gier, die anscheinend billigend in Kauf nimmt, dass die Gasversorgung für immer mehr einkommensschwache Haushalte in Deutschland zunehmend zu einem ernsten Problem werden könnte.

Was tun?
Was kann der einzelne deutsche Haushalt tun, um der Preisspirale beim Erdgas zu entgehen? Sparen, sparen, nochmals sparen und die Heizung in allen Räumen herunter drehen, wie es Thilo Sarrazin zynisch den Bedürftigen empfahl, kann nicht die alleinige Lösung sein! Stattdessen jedoch ein Gasvergleich der Versorger, wie z. B bei dieser Webseite: http://www.stromvergleich.eu/html/gasvergleich.php