Diabetes
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Was ist Diabetes

Diabetes

Die in der Sprache der Ärzte für die Zuckerkrankheit geläufige Bezeichnung Diabetes mellitus bedeutet “honigsüßes Hindurchfließen”. Gemeint ist damit die Zuckerausscheidung im Urin. Dieses Krankheitssymptom ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Aber erst Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts begann man zu verstehen, wodurch diese Erscheinung hervorgerufen wird. Heute weiß man, dass die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus auf einem absoluten oder relativen Mangel an Insulin beruht, jenem Hormon der Bauchspeicheldrüse also, das in den B-Zellen der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Diabetes Typ 1 tritt vor allem im Kindes- und Jugendalter auf und ist eine Autoimmunerkrankung. Das eigene Immunsystem greift die körpereigene Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die insulinproduzierenden Zellen: Es entsteht ein „absoluter Insulinmangel“. Das Hormon Insulin ist für den Transport des mit der Nahrung aufgenommenen Zuckers aus dem Blut in die Muskel- und Fettzellen verantwortlich. Ein absoluter Insulinmangel führt daher zu einem starken Anstieg des Blutzuckers und gleichzeitig zu einer Unterversorgung der Körperzellen. Aus diesem Grund benötigen Menschen mit Diabetes Typ 1 eine lebenslange Therapie mit Insulin-Injektionen. Dabei sollte die Ernährung auf die Insulindosierung abgestimmt sein, um Blutzuckerschwankungen vorzubeugen. Mithilfe von Broteinheiten (BE) können Betroffene errechnen, wieviel Insulin sie spritzen müssen, damit der Blutzucker bis zur nächsten Hauptmahlzeit wieder im angestrebten Bereich liegt. Diabetes Typ 2 tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf. Hierbei besteht ein „relativer Insulinmangel“. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin. Aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon und/oder die Ausschüttung des Insulins aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse ist gestört. Sie versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet. Doch trotz erhöhtem Insulinspiegel gelangt immer weniger Zucker in die Körperzellen. Auslöser eines Typ-2-Diabetes sind starkes Übergewicht (Adipositas) und zu wenig körperliche Bewegung, oft begleitet von erhöhten Blutfettwerten sowie Bluthochdruck. Sehr häufig können diese Patienten mit einer Ernährungsumstellung allein oder aber in einer Kombination mit Tabletten behandelt werden. Bei zunehmender Krankheitsdauer müssen allerdings auch Typ-2-Diabetiker mit einem Fortschreiten des Insulinmangels rechnen, so dass der dadurch veränderte Stoffwechsel ebenfalls mit Insulin-Injektionen zu behandeln ist.