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Gesellschaft

Die Scheinheiligen: Wie Täter sich als Opfer darstellen

Menschen ohne Unrechtsbewusstsein gibt es viele. Doch nur ganz dreiste Zeitgenossen wagen es, trotz eigener Verfehlungen permanent andere Menschen an den Pranger zu stellen, vorrangig natürlich die persönlichen Kritiker. Als Lohn winkt neben Macht und Geld manchmal sogar das Bundesverdienstkreuz.

Zugegeben: Es wäre schon ein bisschen provokant, einen Kindsmörder mit einer nervigen Emanze zu vergleichen. Doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich bei beiden die gleichen Verhaltensweisen: Sie tun das, was der scharfzüngige Dichter Heinrich Heine einst so treffend als „Wasser predigen und Wein saufen“ bezeichnete. Sie haben bei ihrem Tun kein schlechtes Gewissen, denn vermutlich besitzen sie überhaupt keins. Austeilen im Sinne von Kritik ist schließlich allemal besser als einstecken. Manche Menschen wissen eben immer ganz genau, was andere falsch machen. Von Einsichtsfähigkeit bei eigenen Verfehlungen hingegen keine Spur. Höchstens faule Ausreden und der Verweis auf andere...
Eine beliebte Strategie ist es dabei, dass die Täter sich selbst als Opfer darstellen, somit ihre Kritiker anprangern und von den eigenen Vergehen ablenken. Das Perfide daran: Diese Methode funktioniert leider nur zu oft. Versager in den Chefetagen der großen Konzerne wenden sie ebenso an, wie an den eigenen Versprechungen gescheiterte Politiker oder auch die selbsternannten Moralapostel der Nation. Die nachfolgende Auswahl dürfte daher höchstwahrscheinlich sehr, sehr unvollständig sein:

Die Scheinheiligen Teil 1: Alice Schwarzer – Scheinheiligkeit in höchster Vollendung
Die Scheinheiligen Teil 2: Magnus Gäfgen - Mit Dreistigkeit kommt man weiter
Die Scheinheiligen Teil 3: Sebastian Edathy - Schuldig sind nur die Anderen
Die Scheinheiligen Teil 4: Der Fall Wulff - Perfide Allianzen