Elli04

Die Schwester der Königin

Die Schwester der Königin

Der Film spielt nun im Jahre des Königs Heinrich VIIII, der verheiratet ist, jedoch vergebens auf einem männlichen Nachkommen wartet. Dieses Problem macht die Runde und gelangt auch an das Ohr von Thomas Boleyn und dem Herzog von Norfolk, seinem Schwager. Kurzer Hand beschließen die beiden, dass Tochter Anne dem König schöne Augen machen soll. Bezweckt wird damit, dass die Familie mehr Einfluss bekommt.

Als nun der König zu Besuch kommt, lernt er dort auf dem Landsitz auch Anne kennen und wirkt sehr interessiert, allerdings kommt es zu einem Unfall während der Jagd und dieser Unfall wurde durch Anne verschuldet, der König ist wütend und wendet sich ab. Jedoch hat Anne noch eine Schwester namens Mary, die eher zurückhaltend, vor allem aber bereits verheiratet ist, was den eigenen Vater nicht mal abschreckt und so gibt er seiner Tochter die Anweisung, dem König ebenfalls schöne Augen zu machen. Mit ihrem Mann zusammen geht sie in den Dienst des Königs, bzw. an seinen Hof und wird dort seine Mätresse. Anne geht vorerst ihren eigenen Weg und heiratet einfach Henry Percy, der jedoch schon versprochen wurde. Es kommt zum Skandal, Anne wird ins Exil geschickt.

Mary wird schwanger, jedoch auch krank und muss das Bett hüten. Unterdessen kommt Anne wieder aus dem Exil zurück, selbstbewusst wie immer und mit viel Hass gegen ihre Schwester macht sie dem König erneut schöne Augen, schafft es auch, dass dieser, obwohl Mary ihm einen Sohn schenkt, sie verbannt und zusammen mit dem Kind wegschickt. Auch beendet er seine Ehe mit Katharine von Aragon und ist sogar dafür bereit, sich von der römisch-katholischen Kirche abzuwenden und so entsteht die anglikanische Kirche, deren Oberhaupt er nun ebenfalls ist.

Auch Anne wird vom König schwanger, gebärt allerdings Mädchen und der König wendet sich nun auch von ihr ab. Aus diesem Grund möchte Anne, dass ihr Bruder sie schwängert, was jedoch ans Licht kommt, und die Strafe folgt sofort..........

==

Der Film fing an und schon in den ersten Minuten hatte ich meine Sympathie vergeben und zwar an Mary, die so sensibel und vor allem liebenswürdig wirkt, Scarlett spielt das wirklich hervorragend. Aber auch die schauspielerischen Fähigkeiten von Nathalie Portman sind überragend, wie sie die selbstbewusste und hintertriebene Anne verkörpert. Als die Story beginnt und die Familie über das Schicksal von Anne entscheidet, ist man schon platt, dass man da so einfach die Tochter verhökert, aber der scheint es nicht einmal etwas auszumachen, der König sieht ja auch gut aus und vor allem hat er macht. Schlimmer ist dann mit anzusehen, dass man als eigener Vater kalt lächelnd über die Gefühle und die Ehe der anderen Tochter hinweg sieht und sie als Geliebt quasi "verkauft", für ein bisschen mehr Ansehen.

Ich habe regelrecht mit Mary mitgelitten, war dann aber sehr erstaunt, wie viel Gefühl der König an den Tag legt. Klar, er nimmt sich hier einfach eine Frau die schon vergeben ist, weil er es so möchte, aber dennoch merkt man, wie viel Gefühl er ihr entgegen bringt und so schafft er es dann auch, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt und man hat von da an das Gefühlt in einem der schönsten Liebesfilme zu sein, den man je gesehen hat, bis die Wende einkehrt.

Als es mit der Liebe aus ist, weil Anne wieder vor Ort ist, hat mich das richtig wütend gemacht, wie gemein man zu seiner eigenen schwangeren Schwester sein kann und Anne zeigt hier wirklich ihr wahres Gesicht, schaffte es sich Mary, dem Baby und sogar der Königin zu entledigen. Sie steigt nun auf den Thron und während ich noch vor Wut koche, kommt ja bekanntlich Hochmut vor dem Fall, so ist es dann auch, denn Anne hat zwar das bekommen was sie wollte, aber der König will einen Sohn, das kann man natürlich nicht beeinflussen. Ich weiß nicht, ob ich Mitleid mit Anne hatte, als sie dann letztendlich alles verliert, aber ich kann sagen, dass Mary in meiner Wertung noch höher gestiegen ist, denn trotz der schlimmen Vergangenheit hält sie zu ihrer Schwester, bis zu deren Tod steht sie an ihrer Seite, Hut ab.

==

Nicht nur tolle Landschaftbilder und auch tolle Kostüme prägen den Film den die schauspielerische Fähigkeit steht derart gut im Vordergrund, da schaut man gerne. Ein Einblick ist die Welt der Geschichte, die mit viel Liebe, Habgier, Wut und Neid so hervorragend spannend, wie auch gefühlvoll dargestellt wird, dass sogar mir Geschichte Spaß gemacht hat. Ein Film den man gesehen haben sollte, auch wenn das Ende, sofern man im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, klar ist. Von mir gibt es definitiv eine Empfehlung.