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Kino & Fernsehen

Die Tragikomödie

Die Tragikomödie
Die Tragikomödie

Alles Theater: Tragikomische Welt (-geschichten)

Bei der Tragikomödie handelt es sich um eine Mischform der Tragödie, dem alt-griechischem Theater entstammend, griech.: tragodia, im ursprünglichen Sinn nicht mit tragisch gleichzusetzen, sondern mit großer Fallhöhe (Ödipus, Hamlet etc.) und der Komödie, altgriechisch, erheiterndes, meist glücklich endendes Drama.

Filmbeispiel: Ninotschka

USA 1939, schwarz-weiß, 110min, Produktion und Regie: Ernst Lubitsch,

Buch: Charles Brackett, Billy Wilder, Walter Reisch

Darsteller: Greta Garbo, Melvyn Douglas, Ina Claire

  • zunächst nur Vertragsbeiwerk bei MGM für "A shop around the corner"
  • sollte ein Imagewechsel der Garbo darstellen
  • Lubitsch inszenierte die Garbo nicht komödiantisch, sondern ihr Image in der unpassenden Situation.
  • Filmstart zu unpassender Zeit, vier Wochen nach Kriegsbeginn in Europa
  • bewusste Besetzung von Exil-Deutschen

Filmbeispiel: To be or not to be

USA 1942, schwarz-weiß, 98min, Produktion: Vincent Korda

Regie: Ernst Lubitsch, Buch: Edwin Justus Mayer, nach Melchior Lengyel

Darsteller: Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack, Stanley Ridges, Felix Bessart

  • bereits Previews zeigten, dass es der "falsche Film zu falschen Zeit" war.
  • Abschluss der Dreharbeiten am 23.12.1941
  • Am 07.12.1941 die Angriffe Japans auf Pearl Harbor, am 11.12.1941 die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA
  • Nachdreh war nicht mehr möglich, da Hauptdarstellerin Carole Lombard am 16.01.1942 bei einem Flugzeugabsturz starb
  • Lubitsch wurde die Verharmlosung der Nazis und Belustigung über das Schicksal der Polen vorgeworfen
  • Dennoch weigerte sich Lubitsch den Satz "What he did to Shakespeare we are doing to Poland." heraus zu schneiden.
  • Aufführung in West-Deutschland erst im August 1960, mit dem Prädikat "besonders wertvoll"

Filmbeispiel: One, Two, Three

USA 1961, schwarz-weiß, Produktion und Regie: Billy Wilder,

Buch: Billy Wilder und I.A.L. Diamond nach "Egy-kettö-harom" von Ferenc Molnar

Darsteller: James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Liselotte Puler, Alene Francis, Hanns Lothar

  • Wilder schrieb bereits 1929 einen Feuilletonartikel in dessen Inhalt Coca-Cola als Kapitalismussymbol dargestellt wird, ebenso sah er 1929 "Egy-kettö-harom" auf der Bühne
  • Screwballaspkete werden zugunsten MacNameras diktatorischen Treibens in den Hintergrund gedrängt
  • Hauptanteil der Komik besteht in der Austauschbarkeit der Ideologien, den immer noch militärisch gedrillten Deutschen sowie MacNameras rücksichtsloser konsequenter Handlungsweise.
  • Während der Dreharbeiten begann der Mauerbau. Der Film fiel daraufhin beim Publikum durch.

Neuere bekannte Beispiele für eine Tragikomödie sind:

Silver Linings (USA 2012, Regie: David O. Russell, Darsteller: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert DeNiro, Chris Tucker, Julia Stiles)

 

About Schmidt (USA 2002, Regie: Alexander Payne, Darsteller: Jack Nicholson, Kathy Bates)

 

Forrest Gump (USA 1994, Regie: Robert Zemeckis, Darsteller: Tom Hanks, Gary Sinise, Sally Field, Haley Joel Osment)