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13 Tipps für den Usedom-Urlaub

Dreizehn Tipps für den Urlaub auf Usedom

Die Insel Usedom liegt zwischen dem Peenestrom und der Swine und somit zwischen zwei Mündungsarmen der Oder. Erreichbar ist sie mit dem Fahrrad über Anklam und Wolgast und mit der Bahn über die bei Züssow abzweigende Strecke über Wolgast und Heringsdorf nach Swinemünde. Des Weiteren verkehrt auf Usedom eine Bahnlinie von Zinnowitz nach Peenemünde. Die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke zwischen Swinemünde über Usedom (Stadt) nach Anklam wird von Berliner und polnischen Politiker(inne)n gefordert, das Land Mecklenburg-Vorpommern konnte sich bislang nur zu einer Verlängerung bis zum Flughafen Heringsdorf stattfinden – und deren Bau verzögert sich immer mehr. Ihr bekommt in diesem Text dreizehn Tipps für den Usedom-Urlaub.

1. Die einzelnen Teile der Insel liegen an der Pommerschen Bucht (wird oft als offene Ostsee bezeichnet), am Stettiner Haff, am Peenestrom und am Achterwasser. Das Achterwasser ist eine Bucht des Peenestromes und zugleich ein Meeresarm. In Ückeritz an der schmalsten Stelle zwischen der Ostsee und dem Achterwasser erfolgt gelegentlich ein hochwasserbedingter direkter Wasseraustausch. Die meisten Ferienwohnungen auf Usedom findet Ihr entlang der Pommerschen Küste. Das hängt auch damit zusammen, dass die dort liegenden Orte durch die Usedomer Bäderbahn erschlossen sind.

2. Wanderfreunde schätzen auf Usedom auch den Urlaub im Achterland; als solcher wird neben dem Binnenland auch die Umgebung des Stettiner Haffs bezeichnet. Ihr braucht dort jedoch auf Grund einer relativ schwachen Verkehrsanbindung unbedingt ein Fahrrad.

3. Usedom (Stadt) ist trotz desselben Namens wie die Insel nicht die Inselhauptstadt. Eine solche gibt es offiziell gar nicht mehr, früher nahmen Pudagla und Swinemünde diese Stelle ein, heute wird sie inoffiziell Heringsdorf zugesprochen. Ein Besuch in Usedom (Stadt) ist dennoch zu empfehlen, sehenswert ist neben dem Anklamer Tor vor allem das Naturfreundehaus.

4. Ein schöner Spaziergang führt von Ahlbeck über Heringsdorf nach Bansin oder auch in Gegenrichtung, für den Rückweg bietet sich die Fahrt mit der Bahn an. Achtet unterwegs auf das zweifach wechselnde Straßenpflaster der Strandpromenade; früher waren die drei Orte jeweils selbstständig und hatten ihre Promenadenabschnitte unterschiedlich gepflastert. Achtet auch auf die Gebäude an der Strandpromenade. Die Villen im römischen oder klassisch-griechischen Baustil gehören zur Bäderarchitektur, typisch sind auch die Nachahmungen antiker griechischer und römischer Statuen.

5. Zwischen dem deutschen und dem polnischen Teil der Insel Usedom existieren zwei offizielle Übergänge in Ahlbeck (zum Swinemünder Zentrum) und Garz (zu Swinemünder Außenbezirken). Über die Swine von Usedom nach Wollin verkehren zwei Fähren, deren Abfahrtstellen auf Usedom der Stadthafen und eine Anlegestelle außerhalb des Stadtzentrums sind. Die Fahrt ist kostenlos; langfristig ist ein Brückenbau geplant. Zu Fuß und mit dem Fahrrad könnt Ihr natürlich – dank des Schengener Abkommens – auch außerhalb der offiziellen Grenzübergänge nach Polen reisen. Besonders zu empfehlen sind die Wege entlang des Strandes in Ahlbeck sowie durch den parallel zum Strand verlaufenden Wald.

6. Die ehemalige Heeresversuchsanstalt in Peenemünde dient heute der Erinnerung an die Opfer der geplanten und teilweise geflogenen Vergeltungswaffe. Zur Erinnerung gehört auch eine Kapelle und die Gedenkstelle Karlshagen, welchjene sich zweihundert Kilometer vor der Ortsgrenze auf dem Gebiet von Trassenheide befindet. In Trassenheide kamen während des Zweiten Weltkrieges Kriegsgefangene ums Leben, als englische Flugzeuge irrtümlich ein falsches Ziel markierten, so dass die ersten Bomben statt der Wohnungen der in Peenemünde tätigen Wissenschaftler ein Kriegsgefangenenlager trafen.

7. Der Lieper Winkel ist eine Halbinsel zwischen dem Peenestrom und dem Achterwasser. Die erste Straße wurde dort erst Ende des neunzehnten Jahrhunderts erbaut. Sie ist heute zwar nicht mehr die einzige im Lieper Winkel befahrbare Straße, aber die meisten Wege auf der Halbinsel sind nur für Fahrräder und Fußgänger geeignet. Der Lieper Winkel gehört komplett zur Gemeinde Rantzow, sehenswert sind vor allem kleine Dorfkirchen. Die Dorfkirche in Liepe ist die älteste Kirche Usedoms.

8. Es gibt auf Usedom Binnenseen wie den Wolgastsee, den Schmollensee, die Schwarze Heide und den Gothensee. Die Usedomer Binnenseen sind teilweise touristisch erschlossen und besitzen Badestellen. Einige vermeintliche Binnenseen auf Usedom sind in Wirklichkeit Buchten. So ist der Usedomer See eine Bucht des Stettiner Haffs und der Balmer See eine Nebenbucht des Achterwassers.

9. Wellness-Hallenbäder mit einer Saunaanlage gibt es auf der Ostseeinsel Usedom in Ahlbeck (Ostseetherme) und Zinnowitz (Bernsteintherme). Ihr findet aber auch in vielen Hotels ein Sauna- und Wellnessangebot, welchjenes auch Nichtgästen offensteht.

10. Neu Pudagla ist ein Ortsteil der Gemeinde Ückeritz auf Usedom. Eigentlich handelt es sich um ein von einigen Ferienwohnungen umgebenes Forsthaus. Für Urlauber auf Usedom interessant ist die Waldausstellung einschließlich des Findlingsgartens. Die Waldausstellung informiert über die Geschichte und Bedeutung der Wälder auf Usedom.

11. Der Teufelsstein in Pudagla befindet sich an der kleinen Badestelle der Gemeinde am Achterwasser (den größeren Strand Pudaglas findet Ihr am Schmollensee). Die Legende besagt, dass der Findling vom Teufel geworfen wurde, weil der nicht wollte, dass in Pudagla ein Kloster gebaut wurde. Wissenschaftler sehen den Findling hingegen als während der Weichseleiszeit von einem Gletscher nach Pudagla geschoben an. Eine weitere Sehenswürdigkeit in Pudagla ist die voll funktionsfähige Bockwindmühle.

12. Achtet beim Fahrradfahren auf die Ausschilderung. Diese ist allerdings teilweise lückenhaft, weil beschädigte Schilder oft nur verzögert ersetzt werden. Das kann zu langen Umwegen führen, besonders außerhalb der Ostseeküste, wo die Ostseeinsel Usedom weitere Halbinseln ausbildet.

13. An der Seebrücke in Zinnowitz könnt Ihr während der Saison in einer geschlossenen Glocke tauchen und die Unterwasserwelt der Ostsee bestaunen und während der Ferien ungewöhnliche Eindrücke gewinnen.