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Tipps 1 bis 6 für Reisen nach Großbritannien

Dreizehn Tipps für eine Reise nach Großbritannien

Großbritannien ist ein faszinierendes Reiseland, zu dessen Besuch ich Dir in diesem Artikel dreizehn Tipps übermittle.

1. Verwechsle nicht England mit Großbritannien, denn England ist nur ein Landesteil. Eigentlich ist sogar Großbritannien nicht ganz korrekt, denn der Begriff kann sich auch auf die gleichnamige Insel beziehen, während das Vereinigte Königreich diese sowie Nordirland und die weiteren GB unterstehenden Gebiete meint. Die Kanalinseln haben eine Sonderstellung inne, sie gehören nicht zu Großbritannien, ihre EinwohnerInnen sind aber über die Anbindung an das Vereinigte Königreich EU-BürgerInnen.

2. Englisch ist in allen Teilen Großbritanniens beziehungsweise des Vereinigten Königreiches Amtssprache. Zusätzlich werden die regionalen Sprachen gepflegt, in Nordirland ist die Verwendung der irischen oder englischen Sprache nahe an einer politischen Äußerung. In Schottland hat sich neben Schottisch-Gälisch und Englisch eine eigene Sprache Scots gebildet, welchjene überwiegend altenglische Elemente aufgenommen hatte. Auch die Kanalinseln haben ihre jeweils eigene Sprache.

3. Wenn Du in der Schule die strikte Trennung zwischen britischem und amerikanischem Englisch gelernt hast, verwendest Du in Großbritannien naturgemäß die englische Variante. Bedingt durch die Hollywood-Filme dringen eher amerikanische Elemente in die europäische Sprache als umgekehrt ein.

4. Bei der Währung existiert eine kuriose Besonderheit: Es gibt neben dem Britischen Pfund Sterling auch ein Englisches, ein Nordirisches und ein Schottisches Pfund. Die entsprechenden Zahlungsmittel kannst Du fast nur im jeweiligen Landesteil verwenden, lediglich das Englische Pfund gilt auch in Wales. Innerhalb des Landesteiles kannst Du britische und regionale Pfundnoten beliebig mischen, zumal der Wechselkurs ohnehin 1:1 beträgt. Auf den Kanalinseln ist die Regionalwährung die eigentliche Landeswährung, das Britische Pfund wird dort aber ebenfalls im Verhältnis 1:1 anerkannt. Der Euro wird in Gibraltar als Alternative zum Gibraltar-Pfund oder zum Britischen Pfund fast überall und in Nordirland häufig anerkannt.

5. Neben dem Flugzeug und dem Tunnelzug bietet sich die Fähre weiterhin als kostengünstige Reisemöglichkeit nach Großbritannien an. Das gilt vor allem, wenn Du Dein eigenes Fahrrad oder Auto mit auf die Insel nehmen möchtest. Solltest Du die Falkland-Inseln als britisches Urlaubsziel auswählen, fliegst Du am günstigsten nach Voranmeldung in einer britischen Militärmaschine mit. Alternativ kannst Du über Chile anreisen.

6. Die reizvollen Hebriden liegen fünfzig Kilometer vor der Küste Schottlands, weswegen die EinwohnerInnen die Insel Großbritannien auch als Festland bezeichnen. Politisch gehören sie zu Schottland.

13 Tipps für die Großbritannien-Reise

Tipps 7 bis 13

7. Das englische Frühstück gilt vielen England-Reisenden als gewöhnungsbedürftig, es lässt sich aber auch auf eine vegetarische Variante umgestalten. Einige warme Speisen wie Champions und Weiße Bohnen sind durchaus sinnvoll – auch in Litauen ist das warme Frühstück üblich und angesichts der Temperaturen sogar nützlich. Du kannst aber auch anstelle eines vollen Frühstücks mit unterschiedlichen Speisen einfache eine riesige Portion Porridge (Haferbrei, wahlweise mit Früchten zubereitbar) essen – der schmeckt in jedem Fall. Das nordirische und das schottische Frühstück ähneln der englischen Variante. In jedem Fall lecker sind die ebenfalls beim englischen Frühstück (meistens auf warmem Toast) essbaren Orangenmarmelade und Zitronenmarmelade.

8. Tee heißt zwar wörtlich übersetzt Tea, das englische Wort wird aber nur für Schwarzen Tee beziehungsweise Grünen und Weißen Tee verwendet, während der Kräutertee ebenso wie der Früchtetee Infusion heißt und eher zum Zwischendurch-Trinken als zum Frühstück oder Nachmittagstee gereicht wird.

9. In vielen britischen Städten – auch in der englischen und britischen Hauptstadt London – sind öffentlich geführte Museen außer bei Sonderausstellungen kostenfrei zugänglich, da ihr Unterhalt als Teil des Bildungsauftrages gilt. Private Museen erheben erwartungsgemäß ein Eintrittsentgelt. Kurioserweise verlangen viele Kirchen in Großbritannien Eintritt von ihren sie nur besichtigenden Besuchern, während der Zugang zu Konzerten oftmals frei ist. Die Eintrittsentgeltspflicht gilt aber nicht für alle bedeutenden Kirchen, einige verzichten wie die Kathedrale von Southwark und die meisten kleinen Stadtkirchen hierauf.

10. Die Unterscheidung zwischen City und Town richtet sich nicht nach der Größe, sondern mit wenigen Ausnahmen danach, ob die entsprechende Stadt über eine Kathedrale verfügt. London hat die Besonderheit, dass mit der City of London und der City of Westminster auch zwei Stadtteile die Bezeichnung als City tragen dürfen, auch wenn sie nicht die einzigen mit einer Kathedrale (Stichwort Southwark) sind.

11. Du findest neben einer großartigen Kultur in allen Teilstaaten des Vereinigten Königreiches faszinierende Natursehenswürdigkeiten wie die Steilküsten und den Nationalpark Parc Cenedlaethol Eryri (Snowdown-Nationalpark) in Wales. Auch die Strände sind sehenswert, beim Baden ist an vielen Orten selbstverständlich auf Ebbe und Flut zu achten.

12. Fish and Chips gelten zumindest in England und in Schottland als Nationalgericht. Viele Imbisse bieten auf Wunsch die vegetarische Variante an, allerdings ist diese angesichts der in viel Fett gebackenen Kartoffelstäbchen auch nicht unbedingt als gesund zu nennen.

13. Ale und Beer wird auf Deutsch mit Bier wiedergegeben, meint aber eigentlich zwei unterschiedliche Getränke. Während Beer untergärig gebraut wurde, wird Ale obergärig gebraut, das Inger Ale ist abweichend ein alkoholfreies Getränk aus Ingwer. Im heutigen Sprachgebrauch wird nicht nur wie früher Beer, sondern immer mehr auch Ale als Oberbegriff für beide Bierarten verwendet. Ursprünglich war der Unterschied ein anderer: Bis in die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts hinein wurde Ale ohne und Beer mit Hopfen gebraut.