Schöpferische Schaffenskrise
Federico Fellini - der italienische Meisterregisseur und sein 8 1/2
"8 1/2" ist ein italienischer Film des Meisterregisseurs Federico Fellini aus dem Jahre 1963, produziert von Angelo Rizzoli, der vorher bereits beim weltweiten Kinoerfolg "La Dolce Vita" partizipiert hat. Der 1964 mit dem Auslands-Oscar prämierte Streifen handelt von den Problemen eines Filmemachers und trägt Züge eines Selbstporträts.
Der Regisseur Guido Anselmi, gespielt von Marcello Mastroianni, steckt in einer Schaffenskrise und zieht sich zurück, um seine Inspiration wiederzufinden. Doch die Leute seines vertrauten Lebensumfeldes (Produzent, Frau, Geliebte) spüren ihn auf und behelligen ihn mit Fragen zu Werk und Leben, während er versucht, das Set für einen neuen Film aufzubauen – ohne zu wissen, wovon dieser konkret handeln soll. Anselmi reagiert darauf abwehrend, indem er sich in fantastische Tagträumereien flüchtet, die sich zunehmend verwickeln und verselbstständigen. Bald vermischen sich nicht nur für Anselmi, sondern auch für den Zuschauer Realität und Fantasie. Nachdem zu allem Überfluss zahlreiche Filmjournalisten das Set und damit Anselmi belagern, erschießt dieser sich (Fantasie) und sagt den geplanten Film schließlich ab (Realität). Guido Anselmi entdeckt im Akzeptieren der Krise als legitimer Bestandteil des Schaffensprozesses die Lösung seiner Probleme.
Federico Fellini schuf mit "8 1/2" ein verstörendes Meisterwerk, dessen Wirkkraft noch Jahrzehnte später Filmemacher, die Krisen zu meistern hatten, anregte. Nicht zuletzt für Woody Allen gilt "8 1/2" als Orientierungspunkt fürs eigene Schaffen.