Gedankengänge
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Eisliebhaberin

Isabella.

Gedankengänge

Isabella stieg aus dem Auto ihrer Freundin aus, die grade von der Uni Richtung Heimat waren, und verabschiedete sich dankend fürs mitnehmen. Sie sah ihr nach bis sie nicht mehr zu sehen war und ging weiter zum Bahnhof. Durch den Tunnel am Bahnhof Süd ging sie am Polizeiamt vorbei. Viele Menschen umringten sie, was sie beunruhigte. Viel Getümmel um das sie sich nun durchkämpfen musste. Wie sie das hasste, dachte sie sich. Fast an der Rolltreppe angekommen, zu ihrer U-Bahn Verbindung, ging Isabella an einem Gedenkkreuz, für einen jungen Mann, vorbei. Dieser war hier verstorben, mehr wusste sie nicht und sie traute sich auch nicht den Zettel zu lesen der dort lag. Mitleid erfüllte ihr Herz und es wurde ihr schwer in der Brust. Sie erschrak, als sie plötzlich einen Mann laut rufen hörte: "Hey!!!", traute sich aber nicht sich umzudrehen und ging rasch weiter. Sie sehnte sich nach der Rolltreppe und der U-Bahn um schnell dort weg zu kommen. Schreckliche Angst machte sich breit in ihrem Körper. Sie schloss die Augen nur für eine Sekunde und atmete durch. Gleich war sie in Sicherheit, dachte sie. Sie öffnete die Augen und stand auf einmal an der Eingangshalle zu den Regionalzügen. Isabella wusste nicht wie sie auf einmal dort hin kam und bekam einen riesen Schreck als sie plötzlich sich selbst sah. Eine Art Dejavue spielte sich vor ihren Augen ab. Sie konnte es sich nicht erklären. Dort sah sie sich, wie sie grade am Gedenkkreuz vorbei ging mit gesenktem Kopf und einem traurigem Blick. Und dann schrie der Mann erneut, doch diesmal sah sie hin. Der Mann schien auf der Flucht vor der Polizei zu sein und zog seine Waffe, um sich den Weg frei zuschießen, da ihn die Menge nur aufhielte. Er drückte ab und Isabella sah ihrer Ermordung hilflos zu. Der Mann schoss ihr direkt in die linke Rückenhälfte, wo sich das Herz befand. Das Blut verließ rasch ihren Körper, als die Kugel ihren Brustkorb durchbohrte. Bei dem lautem Schuss teilte sich die Menge und sie fiel auf den harten Asphalt. Ihre Augen waren leer und verfolgten nun keine Bewegung mehr. Auch ihr Atem stockte und sie lag regungslos da, wo zuvor noch der junge Mann starb. Ohne jegliche Reue und Mitleid rannte nun der Mann durch die gespaltene Menge an ihr vorbei und trat auf ihre Mappe. Ein kurzes Stolpern hinderte ihn nicht daran seine Flucht weiter fort zusetzen. Die Polizisten rannten weiter bis auf Zwei. Der Eine fühlte Isabellas Puls, während der Andere Verstärkung rief. Alles ging so verdammt schnell. Sie fühlte die Berühung an ihrem Hals und strich sich mit der Hand über die Stelle. Der Polizist schüttelte den Kopf: "Die ist hinüber..", sagte er kalt. Tränen überkamen sie. Sie blickte hoch und sah einen Jungen, der von der anderen Straßenseite, sie beobachtete. Er sah ihr genau in die Augen, als würde er sie sehen. Sie schloss die Augen und nach nicht mal einer Sekunde öffnete sie sie wieder und stand auf der Rolltreppe. Noch mit Tränen in den Augen, sah sie die Rolltreppe hoch und fasste sich an die Brust. "Ich lebe..", flüsterte sie. Das Herz noch schwer taumelte sie so halb über den Bahnsteig und setzte sich bei Ihrer Ankunft in die U-Bahn.