Grossvater und die Heil-Hitler-Deutschen
Grossvater und die Heil-Hitler-Deutschen
jurgko

Erziehung & Kinder

Grossvater und die Heil-Hitler-Deutschen

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 Im Hitler-Deutschland war es Pflicht, den Führer  aufzuhängen, natürlich an die Wand. Jedoch den Führer an die Wand zu stellen, daran durfte man nicht einmal denken. Alle grüssten mit Heil Hitler! Auch ich Dreikäsehoch, grüßte morgens Grogsvaters Jagdhund, den Kikeriki-Hahn und Nachbars Katze mit Heil Hitler. Nur  Großvater grüßte mit Guten Morgen oder Guten Tag. Ich fragte Großmutter, warum Opa nicht Heil Hitler sagt. Oma antwortete: „Dein Opa hat keinen Respekt vor Hitler!“
 

Opas Jagdgenossen-Nazis
 

Immer, wenn der Führer ein Rede hielt, durfte kein einziges Wort verpasst werden. Da wurde überall die Goebbels- Schnauze angestellt. Das war ein einfache schwarze Rundfunkgeräte  mit einem Lautsprecher. Auch in der Jagdgesellschaft, wo mein Großvater, als Jagdaufseher  mitwirkte, dröhnte die Goebbelsschnauze, der Führer rollte das RRRRRRRR  wie das Knurren eines gefährlichen Hundes. Dazu klatschte die ganze Gesellschaft  lauthals Beifall. Ja sogar die Jagdhunde bellten dazu. Mein Opa Carl wurde schief angeguckt, weil er nicht so begeistert war von der Führerrede. Dieser zog wieder einmal über das Jüdische Mischmach her, das man ausrotten muss mit Stumpf und Stiel! 
Die schon angeheiterte Jagdgesellschaft, man hatte reiche Jagd-Beute gemacht,  trichterten auch Großvater einen Klaren nach dem anderen ein. Da konnte er nicht mehr klar denken.  Opa lallte :“ Ich war auch einmal ein Schäfer- Schäferhund vom Führer!“ Da lachten und freuten sich alle, klatschten sich auf die Schenkel und verpassten sogar die Führerrede. Großvater wollte nur sagen, ich war auch einmal Hundeführer im Schäferhundverein.
 

Grossvater wollten sie eine Kopf kürzer machen

Schon wenige Wochen später gab, es immer noch das eine Thema: Der Führer... Der Führer hat gesagt. Ein besonderes großer Hurrapatriot verkündete: Das gab es noch nie in der deutschen Geschichte, der Führer hat uns die Autobahn gebaut!‘
Großvater musste bei den Gedanken lachen, wie der Führer mit Hacke und Schaufel die Autobahn baute. Er bemerkte kurz dazu: „Der Führer hat die Autobahn nicht alleine gebaut. Der hatte viele Helfer!“
Die Jagdgesellschaft tobte und wollte am liebsten Großvater lynchen, der die grossen Verdienste vom Führer so herunterwürdigte. Alle fielen über ihn her: „Dich müsste man man Wand stellen!“ „ Dich muss man erschießen!“ Nein, aufhängen, aber verkehrt herum, muss man dich!“
Zum Glück war Opa unentbehrlich und  kannte sich in alle Jagdtätigkeiten besser aus, als all diese Nazibonzen, diese Sonntagsjäger, wie Opa diese beschimpfte. Ausgerechnet, der ihn einen Kopf  kürzer machen wollte, kam wenige Tage später:“ Carl, ich brauche deine Hilfe! Kannst du nicht mal meinen Jagdhund abrichten.“
 

Der Zusammenbruch

Als dann 45 im Mai, ich war noch ein Dreikäsehoch, der Zusammenbruch kam, bekam auch  Opa fast einen Nerven–Zusammenbruch. Er trampelte wie verrückt auf dem Führer herum, dass tausende Glasscherben zersplitterten. Der Führer wurde bis zur Unkenntlichkeit zersplittert und verschnitzelt.
Ich erinnere mich noch, Oma kullerten die Tränen und sie jammerte: „Dieser herzensgute Mensch!“