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Bücher

Henning Mankell - warum ich seine Bücher zwar lese, aber nicht kaufe

Die Bücher von Henning Mankell faszinieren mich, besonders seine Kriminalromane um den Kommissar Wallander lese ich gerne. Allerdings gibt es einen guten Grund, die Bücher des schwedischen Kriminalschriftstellers zu lesen, sie aber nicht zu kaufen. Möglich machen diese Vorgehensweise natürlich die vorhandenen Bibliotheken, aber auch das Fernsehen, in welchem ich zwar keine Romane lesen, aber die spannenden Verfilmungen sehen kann. Warum ich die Romane dieses Autors nicht kaufen, sondern nur ausleihe, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Die Geschichten um Kommissar Wallander
Die Kriminalfälle um den schwedischen Kommissar Kurt Wallander spielen in der Stadt Ystad in Schonen. Sie sind nicht ganz chronologisch, so erschien eine Sammlung kürzerer Krimis unter dem Titel "Wallanders erster Fall" erst 2002 und somit in Deutschland neun Jahre nach dem ersten Buch "Mörder ohne Gesicht". Meinen ersten Kontakt mit den Romanen um Kurt Wallander hatte ich, als ich nach einem Unfall im Krankenhaus lag und einen Krimi von Henning Mankell geschenkt bekam, das war "Die weiße Löwin". Einige der Kriminalromane – auch dieser – sind durch Handlungsstränge oder die Herkunft einzelner Figuren mit Südafrika verbunden. Die umfangreiche Darstellung des Lebens von Kommissar Wallander wertet die Schwedenkrimis auf. Seine Tochter geht ebenfalls zur Polizei, teilweise berühren sich ihre Tätigkeitsfelder. Das Privatleben Wallanders ist durch Knatsch mit seinem Vater, Schwierigkeiten mit seiner Ex-Frau und auch Sorgen um seine Tochter – und mitunter durch unerfüllte Verliebtheiten – belastet. Es gibt aber auch eine wunderbare Liebesgeschichte, welchjene im Kriminalroman "Hunde von Riga" ihren Anfang nimmt. Allerdings lebt Baiba nicht mit dem Kommissar in einem Haushalt, sondern kommt immer mal wieder zu Besuch. Sie trennen sich voneinander, da sie keine dauerhafte Chance auf eine erfüllte Beziehung sehen.

Wallanders politische Einstellung gegen Israel
Viele Elemente der Einstellung von Kurt Wallander sind lobenswert. So kümmerte er sich nach einer Naturkatastrophe um die Versorgung der armen Bevölkerung in Mosambik und setzte sich aktiv für die Überwindung der Apartheid in Südafrika ein. Das ist alles toll, wird aber heute leider von seinem Verhalten gegenüber Israel konterkariert. Er lehnt das Existenzrecht Israels klar ab und bezeichnet die Staatsgründung als Besatzung. Bei seinem Einsatz für die Palästinenser übersieht er geflissentlich, dass der Begriff früher die jüdischen und die arabischen Bewohner des britischen Mandatsgebietes Palästina gleichermaßen. Die sich heute als Palästinenser bezeichnende Volksgruppe sah sich vor den 1970er Jahren – damals war das von ihnen beanspruchte Gebiet übrigens von Jordanien besetzt, ehe Israel es in einem von arabischen Staaten angefangenen Krieg hinzugewann – als Araber und gehörte zu den glühendsten Verfechtern des Panaribismus. Würde ich ein Buch von Henning Mankell kaufen, würde ich indirekt dessen Unterstützung der sogenannten Palästinenser fördern. Aus diesem Grund lese ich die Kurt-Wallander-Romane gerne, nachdem ich sie in der Bücherei ausgeliehen habe, kaufe sich aber nicht.