Josef, der Vater Jesu
Josef, der Vater Jesu
saschajundt

Was wir von Jesu Vater lernen können

Josef, der Vater Jesu

Josef von Nazareth war der Mann von Maria, der Mutter Jesu. Josef lebte zurzeit von Herodes dem Großen und Johannes dem Täufer in Nazareth und Bethlehem. Leider wissen wir nicht viel über seine Herkunft, wohl aber über seine Vorfahren.

Aus dem Geschlechtsregister in Matthäus 1, 1-16 erfahren wir, dass Josef von König David abstammte. Aus Matthäus 1,19 erfahren wir, dass Josef ein „Mann mit einer aufrichtigen Gesinnung“ war. ZurZeit von Josef und Maria wurden die Ehen noch von den Eltern arrangiert. Josef muss also eine gute Partie gewesen sein. Er hatte einen guten Ruf, stammte aus dem  Geschlecht von König David und verfügte über einen ehrbaren Beruf, mit dem er gut für Maria und seine Nachkommen sorgen konnte. 

Zur damaligen Zeit wurde eine jüdische Hochzeit in drei Schritten vollzogen. Als Erstes kamen die Eltern überein, dass Maria und Josef heiraten sollen. Nachdem man übereingekommen war, folgte der zweite Schritt, indem die Verlobung öffentlich bekanntgegeben wurde. Dies wurde in erster Linie getan, um klarzustellen, dass Maria nun Josef versprochen war. Andere Männer brauchten sich also keine Hoffnungen mehr zu machen. Oft waren die betreffenden Personen zu diesem Zeitpunkt Teenager. Der dritte und letzte Schritt war dann die eigentliche Hochzeit.Erst hiernach war nach dem jüdischen Gesetz Geschlechtsverkehr erlaubt.

Es muss für Josef ein Schock gewesen sein, als sich herausstellte, dass Maria noch während der Verlobungszeit schwanger geworden war.  Was sollte er tun? Josef hätte Maria bei den Dorfältesten anzeigen können. Dann aber wäre Maria vielleicht als Ehebrecherin verurteilt werden und hätte gesteinigt werden müssen, denn obwohl sie nur verlobt war, wäre sie nach dem mosaischen Gesetz als Ehebrecherin.

Aus Matthäus 1,19 erfahren wir, dass Josef Maria nicht bei den Ältesten angezeigt hätte.
Vielmehr zog er in Erwägung die Verlobung aufzulösen, indem er ihr ein Scheidebrief aushändigte. Einen Grund, warum der die Verlobung auflöste, brauchte er in einem solchen Brief nicht anzugeben. Doch dann erschien ihm im Traum ein Engel und forderte ihn auf, Maria zu heiraten, weil sie nicht von einem anderen Mann, sondern vom Heiligen Geist schwanger war.    

In dieser Situation handelt Josef vorbildhaft. Es stellt das Wort Gottes über seine Zweifel bezüglich Marias Glaubwürdigkeit. Empfindungen spielen in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Auch Josef hatte Empfindungen, als er erfuhr, dass Maria schwanger war. Aber er erkannte  auch, dass diese kein Kriterium dafür sind, ob etwas richtig oder falsch ist. Oft agieren wir gemäß unserer Empfindungen. Aber können wir garantieren, dass wir richtig handeln? Josef vertraute Gott, der durch einen Engel zu ihm gesprochen hatte, und handelte dementsprechend. Gott möchte uns durch das Leben von Josef zeigen, dass sein Wort höher als unsere Gefühle und Empfindungen ist. Er ermutigt uns ermutigen unsere Empfindungen, welche oft impulsiv sind, zurückzustellen und uns auf diesem Weg davor bewahren, Fehlentscheidungen zu treffen. Josef war also bereit, sich ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, auf Gott zu hören und sich von ihm führen zu lassen. 

Nach der Geburt von Jesus übernimmt Josef die Vaterrolle. Psychologen haben herausgefunden, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung Mutter und Vater brauchen. Dies traf auch auf Jesus zu und sollte uns angesichts der Tatsache, dass heute viele Kinder bei nur einem Elternteil aufwachsen, zu denken geben. Wenn Gott es für wichtig hielt, dass sein Sohn Vater und Mutter hatte, wie viel mehr haben dann unsere Kinder beide Elternteile nötig? Außerdem erlernt Jesus bei Josef den Beruf des Zimmermanns und bekommt von ihm die Grundlagen des jüdischen Glaubens vermittelt. Als Jesus 12 Jahre alt ist, besucht Josef mit ihm und Maria den Tempel. Den Bericht zu diesem Ereignis lesen wir in Lukas 2,21- 40. Er ist deshalb so wichtig, weil es das letzte Mal ist, dass Josef in der Bibel erwähnt wird. Maria hingegen begleitet Jesus bis zu seinem Tod am Kreuz und darüber hinaus. Aus diesem Grund vermuten wir, dass Josef sehr früh starb.

Trotzdem ist Joseph eine Person, die uns ermutigen will, Gott in jeder Lebenslage zu vertrauen. Außerdem ist sie ein Beispiel dafür, dass Gott nicht Menschen mit hoher Bildung sucht, um diese zu gebrauchen. Gott sucht vielmehr Menschen, denen es nicht um einen guten Ruf bei ihren Mitmenschen geht, sondern die bereit sind ihren Status loszulassen und zu tun, was er von ihnen fordert. Eben hierzu möchte das Lebensbild von Josef von Nazareth uns herausfordern. 

4.10. 2012

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