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Justizskandal Gustl Mollath - die zweifelhafte Rolle der Medizin

Die Geschichte der Medizin ist lang und blutig. Diktaturen aller Art verstanden es schon immer hervorragend, gewissenlose Weißkittel vor ihren Karren zu spannen. Ärzte wie Josef Mengele folterten in Auschwitz oder ließen sich von südamerikanischen Militärdiktaturen anwerben, um nach allen Regeln der medizinischen Kunst Geständnisse aus politisch missliebigen Personen herauszukitzeln. Oder qualvolle Versuche an ihnen durchzuführen. Oder einfach »nur so«, weil sich immer wieder gewissenlose Subjekte zum Arztberuf hingezogen fühlen, die Spaß daran haben, wahlweise Laborratten oder Menschen wie eine Laus zu zerdrücken. Im Dienste der USA infizierten Mediziner zwischen 1946 und 1948 mindestens 1.300 Menschen gezielt mit Syphilis, wofür sich erst Präsident Barack Obama im Jahre 2010 offiziell entschuldigte. Für mindestens 83 Menschen wäre eine Entschuldigung schon zum Versuchszeitpunkt zu spät gekommen: Sie starben an der Medizinfolter.

Die Zeiten sind lange vorbei, heute sind Ärzte allesamt Wohltäter der Menschheit, die sich in 36-Stunden-Schichten bis zum eigenen Zusammenbruch für ihre Patienten aufopfern? – Klar! Solche Ärzte gibt es. Und zum Glück nicht wenige! Doch immer noch gibt es eine Grauzone zwischen Politik und Medizin. Noch immer ist es kein Problem, einen Menschen auf unbestimmte Zeit in einem Medizinbunker verschwinden zu lassen. Gegen dessen Willen, und ohne, dass ein tatsächlicher Grund für diese Handlungsweise zweifelsfrei feststünde. Wird er nicht körperlich gefoltert, so doch seelisch misshandelt und vieler Jahre seines freien Lebens beraubt.

Das glauben Sie nicht? – Dann nehmen Sie sich bitte die Zeit, und recherchieren Sie im Internet den Fall des Nürnbergers Gustl Mollath, der seit fast sieben Jahren gegen seinen Willen im BKH Bayreuth festgehalten wird. Mollath hatte den Fehler begangen, einen größeren Schwarzgeldskandal einer führenden Nürnberger Bank zur Anzeige zu bringen. Seine Frau, Mitarbeiterin der Bank, hatte im Vorfeld nach Aussagen Mollaths wiederholt größere Mengen an Schwarzgeld im Kundenauftrag in die Schweiz transportiert. Da sie trotz der Bedenken ihres Mannes nicht davon lassen wollte, kam es schließlich zur Scheidung.

Wohl um Mollaths Anzeige ihre Schlagkraft zu nehmen, zeigte seine Frau ihn wegen einer angeblich 16 Monate zuvor an ihr begangenen Körperverletzung an. Mollath wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, deren Zahlung er verweigerte, da er bis heute bei der Aussage bleibt, er habe diese Tat nicht begangen. Mollath wurde daraufhin mithilfe eines psychiatrischen Gutachtens für gemeingefährlich befunden und durch Zwangseinweisung in die Psychiatrie zum Schweigen gebracht. Als Begründung wurde nicht nur die angebliche Tätlichkeit gegen seine Ehefrau herangezogen, sondern auch ein angeblich »paranoides Gedankensystem« bezüglich der Schwarzgeldgeschäfte, die Gustl Mollath zur Anzeige gebracht hatte. Der Angeklagte Gustl Mollath sei »auch für die Allgemeinheit gefährlich«, befindet ein psychiatrischer Gutachter.

Nun wurde die Existenz eines internen Revisionsberichtes der betreffenden Bank bekannt, in dem es heißt, sämtliche überprüfbaren Vorwürfe aus Mollaths Anzeige seien zutreffend gewesen. Der Hauptgrund, weshalb Mollath bis heute festgehalten wird: sein »paranoides Gedankensystem«, beruht also auf realen Fakten.

Wird er nun also aus der Psychiatrie entlassen? – Natürlich nicht! Denn die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) behauptet bis heute, Mollath sitze zurecht in der Psychiatrie. In einem monströs wirkenden Interview mit Report Mainz wiederholt sie viele Behauptungen, die längst schon widerlegt wurden.

YouTube: Interview mit Beate Merk

Wer noch immer daran zweifelt, dass Mollath mindestens ebenso gesund ist wie die Mehrheit aller anderen Menschen auch, der sollte sich Zeit nehmen, und Gustl Mollath seine Geschichte selber erzählen lassen. Ein Unterstützer hat sie in Form von sechs Videos ins Netz gestellt, die bei YouTube als Playlist verfügbar sind.

YouTube: Gustl Mollath (Playlist, 6 Videos)

Gustl Mollath ist sofort aus dem BKH Bayreuth zu entlassen!

Da wir alle dazu neigen, jedem Geschwafel zu glauben, so lange es nur juristisch oder medizinisch verbrämt von Menschen mit »Autorität« vorgetragen wird, sollte jeder von uns sich nach Betrachtung der Videos von Beate Merk und Gustl Mollath eine ganz einfache Frage stellen: Fragen Sie sich einfach, von wem Sie eher einen Gebrauchtwagen kaufen würden ...

Bitte helfen auch Sie mit, das offenkundige Unrecht, das mitten unter uns in einem angeblichen Rechtsstaat geschehen ist, endlich zu beenden. Die Forderungen lauten:

  • Gustl Mollath muss unverzüglich aus dem BKH Bayreuth entlassen, voll rehabilitiert und angemessen entschädigt werden. Für die siebenjährige Psychiatriehölle, die er völlig zu Unrecht durchgemacht hat, sollte ein mindestens siebenstelliger Betrag angemessen sein, zu zahlen aus der Staatskasse, zu erstatten durch sämtliche pflichtvergessenen Juristen, Mediziner, Banker und Politiker, die Gustl Mollath in diese Lage gebracht haben.
  • Dem Gutachter vom BKH Bayreuth ist im Rahmen einer juristischen Aufarbeitung die Frage zu stellen, wie er heute zu folgendem Passus aus seinem Gutachten steht:

»Aus dieser Betrachtung resultiert als Ergebnis, dass der Angeklagte in mehreren Bereichen ein paranoides Gedankensystem entwickelt hat. Hier ist (...) der Bereich der Schwarzgeldverschiebung zu nennen,* in dem der Angeklagte unkorrigierbar der Überzeugung ist, dass eine ganze Reihe von Personen aus dem Geschäftsfeld seiner früheren Ehefrau, diese selbst und (...) weitere Personen, (...) in dieses komplexe System der Schwarzgeldverschiebung *verwickelt wären.«

Diese Aussage des Gutachters ist der Erkenntnis aus dem internen Revisionsbericht der Bank gegenüberzustellen, wo es heißt:

»Alle nachprüfbaren Behauptungen [aus der Anzeige Mollaths] haben sich als zutreffend herausgestellt.«

Ferner ist dem Gutachter die einfache Frage zu stellen, ob er sich nicht schämt, Mollath auch nach öffentlichem Bekanntwerden der neuen Fakten weiterhin im BKH Bayreuth festzuhalten, von deren forensischer Psychiatrie er der Chefarzt ist.

  • Frau Justizministerin Merk ist in einem Amtsenthebungsverfahren zu fragen, warum sie diesen internen Revisionsbericht nie dem Landtag vorgelegt und es damit billigend inkauf genommen hat, dass Mollath weiter ohne richtige Grundlage in der Psychiatrie verblieb und bis heute verbleibt.
  • Der gesamte Bereich der psychiatrischen Forensik muss endlich auf eine rechtsstaatliche Grundlage gestellt werden, die diesen Namen auch verdient. Es kann nicht sein, dass einer, der dort gelandet ist, nur noch über demütigende »Gutachten« wenn überhaupt rechtliches Gehör finden. Noch besser wäre es, den Bereich ersatzlos aufzulösen und echte Kriminelle ausschließlich in Gefängnissen unterzubringen. Der Graubereich ärztlichen Machtmissbrauchs im Bereich angeblich wohlmeinender therapeutischer Behandlung ist viel zu groß, als dass ein Rechtsstaat ihn dulden sollte!
  • Die Richter, die den Fall Mollath zu verantworten haben, sind zu fragen, warum das Gutachten des Psychiaters Dr. med. Friedrich Weinberger vom Gericht vom Tisch gewischt und einfach nicht beachtet wurde: 

Wenn auch Sie Gustl Mollath womit auch immer unterstützen möchten, empfehle ich Ihnen die Website seiner Unterstützer, wo Sie auch eine ausführliche Chronologie aller Ereignisse, untermauert durch Fakten und Dokumente, nachlesen können.

 

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, sich in den Fall einzulesen, Ihre Schlüsse daraus zu ziehen und dann das Wort zu ergreifen. Wozu gibt es das Internet? Protestieren Sie an jeder möglichen Stelle gegen einen unsäglichen Vorgang, der Sie schon morgen auch selbst betreffen kann!

Online Petition zum Fall Gustl Mollath