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Tibetische Ernährungslehre

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In der tibetischen Heilkunst wird einer gesundheitsfördernden Lebensweise und richtigen Ernährung größte Aufmerksamkeit gewidmet. Schließlich kennt man in Tibet schon lange den Wert von Pflanzen und ihrer Bedeutung in der Ernährung. Die Lehre darüber wird im bedeutendsten Werk Medizin ausführlich behandelt. Es werden Art und Vielfalt von Nahrungsmitteln und Getränken und deren Anwendungsgebiete erläutert, Vorsichtsmaßnahmen und das Prinzip der richtigen Menge beschrieben. So kann der übermäßige Verzehr von Speisen und Getränken Störungen verursachen.

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Die Körperelemente

Nach der Lehre der tibetischen Medizin bauen Nahrungsmittel und Getränke die fünf Körperelemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Raum auf oder ab. Werden miteinander unverträgliche Nahrungsmittel gemeinsam eingenommen, kann es zu Verdauungsstörungen kommen. Auch unregelmäßige Mahlzeiten und zu große Portionen verursachen Probleme. Junge und kräftige Menschen werden durch unbekömmliche Essgewohnheiten weniger beeinträchtigt.
 

Die richtige Menge

Die Nahrung soll zum richtigen Zeitpunkt und in mäßigen Mengen aufgenommen werden. Diese richtet sich nach Körperstatur und Verdauungskraft. Wichtig ist auch, eine Unterscheidung zwischen schwerer und leichter Nahrung vorzunehmen. Leicht verdauliche Speisen kann man bis zur vollständigen Sättigung essen, wogegen man den Magen mit schwer verdaulicher Kost nur bis zur Hälfte füllen sollte.
Unabhängig von Alter, Statur und Geschlecht gibt es eine allgemeine Regel, die bei sorgsamer Beachtung zur Erhaltung der Gesundheit beiträgt: Teilen Sie den Magen in Ihrer Vorstellung in vier Teile ein. Füllen Sie zwei Viertel mit festen Nahrungsmitteln, ein Viertel mit Flüssigkeit und lassen Sie das restliche Viertel für Verdauungsaktivitäten frei.

Sechs Geschmacksrichtungen

Es gibt bei Speisen und Getränken sechs Geschmacksrichtungen, die den Elementen zugeordnet werden. Nach diesem Verständnis sind alle fünf Elemente in essbaren Substanzen vorhanden. Jeweils zwei vorherrschende Elemente bestimmen den Geschmack:
Erde und Wasser: süß
Feuer und Erde: sauer
Wasser und Feuer: salzig
Wasser und Luft: bitter
Feuer und Luft: scharf
Erde und Luft: herb

Je nachdem welche Kräfte verstärkt oder beruhigt werden sollen, rücken gewisse Nahrungsmittel in den Vordergrund, andere sind zu meiden bzw. dürfen nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. So fördert der süße Geschmack beispielsweise Körperkraft und Vitalität und ist für ältere, jugendliche und sehr schlanke Personen geeignet. Saurer Geschmack dagegen fördert die Körperhitze und macht zufrieden. Zu viel Saures verursacht schlaffe Muskulatur, Juckreiz und verschlimmert Infektionen.