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Von Toten und Lebendigen Männern

Mein Leben in Shenyang China

Von toten und lebendigen Männern ...

Anruf vom Frontoffice: „Da kommt ein Lieferwagen für Sie“. O.k., alle mal reinlassen. Hab zwar nix bestellt, aber vielleicht der neue Hausbesitzer??! Transporter steht vor der Tür mit 2 riesen Kisten, die aussehen wie selbst gezimmerte Särge a la China, auf der Ladefläche. Auf die Frage nach „was ist denn da drin“ erhalte ich eine Antwort, die ich absolut überhaupt gar nicht verstehe. Hää?? Alles, was ich verstehe ist, dass sie die Kisten hier abladen wollen und ich auch nichts bezahlen müsste. Wär alles schon erledigt. Also gut, dann her damit. Frage trotzdem noch mal, was denn da drin wäre. Doch keine Leichen oder so was?? Da ich das Wort für Leichen nicht weiß, sag ich einfach Menschen, die nicht mehr leben. Und prompt nicken die beiden Jungs von der Auslieferfirma. Was?? Menschen, die nicht mehr leben und das in meiner Garage??? Ja gibts denn so was??!! Hilfe, Banditen, Mörder!! Ich schreie meiner Ayi um mir Unterstützung zu holen. Die meint auch, da wären Menschen drin, die nicht mehr leben!! Es ist ja so, dass Chinesen sich sehr schnell auf einen einstellen. So wie die Deutschen, die mit einem Ausländer sprechen. Plötzlich wird nur noch irgendein Kauderwelsch geplappert und das Sprechen in ganzen Sätzen entfällt. Hört sich ungefähr so an: „Ja, kommen Menschen, nix mehr laufen, nur stehen, nix sprechen, nix essen, nur gucken. Kein Geld. Deine Sache“. Und so sahen die Kisten der nicht mehr "Lebendigen“ aus:


Mein Blick verrät mein leicht aufsteigendes Unwohlsein. Ayi verschwindet und kommt mit einer Miniaturausgabe der Lieferung zurück. Die sieht so aus:


Ahhhhhh! Xian-Krieger! Lebensgroß, 2,10 m. Na klar, die haben wir bestellt, vor Wochen! Herrgott, warum sagt mir denn niemand etwas!

Wieder ein Anruf. Abends halb zehn auf Heiners Handy. „Servus! Ja, grias de. Ah, du wuist Claudia?! Ja, de is do.“ Wer ist denn das so spät am Abend?? “Ja mei!!! Der Wolfi!! Wo bist Du denn bitteschön?? Was? In Shenyang?? Ich glaubs ja nicht!! Freilich hab ich Zeit für Euch!“ Kurz vor meiner Abreise kommt der Wolfi hier im Nordosten der Welt vorbeimarschiert! Ha! Ohne Voranmeldung. Besucht einen Kumpel und bei der Gelegenheit natürlich auch das Spunerl. Abmarsch am nächsten Tag in die Tai Yuan Street. Underground Market ist angesagt, aber vorher bestell ich den Jungs was Schönes. Street Food! Wenn, dann schon richtig. Aber es hat geschmeckt, wie man sieht und wir hatten unseren Spaß, eh klar!




Abends geht es weiter. Mit Pauline im Schlepptau komm auch ich noch in den Genuss der Angesagten Clubs in Shenyang. Mensch, da hab ich ja echt was verpasst!! Tja, so ist das, wenn man nur von Müttern mit Kleinkindern umgeben ist. Auf Nightlife hat da niemand so richtig Lust. Ich schon. Es wird ein richtig, richtig gelungener und lustiger Abend. Die Jungs sind begeistert, als ich ihnen den Abzug unseres 218 PS Schlitten mal so richtig vorführe, nur Pauline muss ich auf der Heimfahrt versprechen, NIE, NIE mehr wieder so Gas zu geben! Hey, ich hab den Führerschein seit 25 Jahren!! Jawoll! Leute, da seid ihr noch in den Windeln gelegen, als ich schon die Straßen unsicher gemacht hab. Und eigentlich fahr ich so auch nicht, wenn Beifahrer an Bord sind. Eigentlich.

Bei diesem Foto hätt ich mir fast ein Hausverbot eingeholt, denn: Fotografieren in Clubs ist in China strengstens verboten!! Aber was scheren mich Regeln, so kurz vor meiner Ausreise.

Alles von Anfang an ...

www.spuni.eu

Mein Leben in China in den letzten vier Jahren. Auf meiner Homepage steht alles, was Ihr wissen wollt. Übersichtlich und hoffentlich kurzweilig. Ein Besuch lohnt sich!