Meine Katze ist ein Alien!!!
Meine Katze ist ein Alien!!!
Trollweib

Aus dem Tagebuch eines Fellknäuels...

Meine Katze ist ein Alien!!!


Darf ich mich vorstellen?

Ich heiße La Rue und bin nicht von dieser Welt, wie Ihr unschwer an meinen leuchtenden Augen erkennen könnt. Ich komme vom Planeten Katzebaran im Sternzeichen Floh. Unsere Regierungschefin, Angela Katzel, hat zahlreiche Agenten und Agentinnen überall ins Universum geschickt, auf dass sie neue Futterquellen auftun - uns gehen so langsam die Mäuse aus, wisst Ihr... Aber mich hat's ja nun ein bisschen angeschmiert - Euch nämlich auch (Ich musste ja auch ausgerechnet in Deutschland landen...seufz...)!


Was hatte ich für Träume, als ich mich auf die Reise zu Euch machte! Aus dem Fenster meines kuscheligen Raumschiffs heraus sah Euer Planet ja unheimlich einladend aus. Die Sensoren zeigten an, dass Eure Luft zwar verpestet, aber für mich immer noch halbwegs zu atmen ist. Nicht gerade zufriedenstellend, aber dann sah ich, dass Ihr Bäume zum Klettern und Büsche und hohes Gras zum Verstecken habt und Vögel, die zu fangen eine echte Herausforderung ist, weil zwar mein Raumschiff, ich selbst aber NICHT fliegen kann. Und Frösche. Und Spinnen. Und Käfer. Und... MÄUSE!!!


Wunderbar! Ein Planet zum Spielen! Mein persönliches Miezneyland...


Ja, denkste Kätzchen! Zuallererst ging mir der Treibstoff aus, weswegen ich mitten auf der B5 landete. Schockschwerenot - ich hatte bis dahin noch nie einen LKW gesehen und dort fuhren gleich hunderte! Die waren riesig und laut und haben fürchterlich gestunken...pfui Katze!


Plötzlich kam etwas auf 2 Beinen (wie ulkig) und mit drahtigem Fell auf mich zu. Zum Glück hatte ich während meiner langen Reise die Datenbanken gewälzt und wusste: das ist ein Mensch mit Dreadlocks und Kinnbart. Aber so aus nächster Nähe fand ich ihn doch erst mal merkwürdig: Ich meine, man stelle sich vor - Fell nur auf dem Kopf und im Gesicht. Und dann auch noch dermaßen strubbelig.

Nun ja, immerhin rettete er mich vor den LKW's. Er nahm mich auf den Arm und trug mich zu sich nach Hause. Dort lebte er mit seiner Mutter. Aus irgendeinem Grund war sie hin und weg, als sie mich sah und während er sich mit mir auf sein schön angewärmtes Wasserbett kuschelte, lief sie los und kam mit - wie nannte sie es? - Futter und Katzenmilch zurück. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich eine Dose und konnte mir gar nicht vorstellen, wie ich die essen sollte. Die Mutter machte die Dose dann auf und erst war ich ein bisschen pikiert. Da kam ja nur Papps raus! Kein Fell dran und auch kein Schwänzchen und es versuchte nicht mal, sich vor mir zu verstecken! Ich wollte mich schon beleidigt wegdrehen. Aber in meinem Näschen duftete es plötzlich schrecklich gut. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen: ich hatte WIRKLICH Hunger!Also stürzte ich mich drauf und putzte alles restlos weg, samt Katzenmilch.

Danach setzten sie mich in eine Kiste mit ganz vielen kleinen Krümeln drin. Ob sie dort vielleicht Mäuse versteckt hatten? Aber ich war wunderbar satt und ziemlich müde und so scharrte ich nur ein bisschen lustlos herum.

Die Mutter hob mich dann wieder auf's Bett und ich schnupperte am Kinnbart, der immer noch dort lag und die Beiden streichelten mich und erklärten mir, sie seien jetzt mein Herrchen und mein Frauchen und würden für mich sorgen.

Mir war das recht. Ich hatte jetzt ein Zuhause und konnte mir von da aus Euren Planeten in Ruhe ansehen und Mäuseressourcen ausfindig machen. Also war ich für's Erste zufrieden und schlief ein...

Das ist jetzt 4 1/2 Jahre her. Herrchen ist mittlerweile ausgewandert (wir telefonieren aber regelmäßig) und Frauchen zog mit mir vom Havelland nach Hamburg, wo nun neben meinem Katzentempel auch noch ein Terrarium und ein Aquarium herumstehen.

Ja, nun wisst Ihr, wieso ich hier bin und wie ich hierher kam. Ich gehe jetzt erst mal ein, zwei Stündchen schlummern...