Kino & Fernsehen
"Missing" von Constantin Costa-Gavras
Von Rosi
- geboren am 12.02.1933 in Griechenland
- sein Vater wurde aufgrund des Verdachts kommunistischer Aktivitäten verhaftet
- Literaturstudium und Besuch der Filmhochschule in Paris
- Regieassistenz 1963 bei Renè Clement, einem kritischen und sozialpolitisch engagiertem Regisseur
- ab 1969 drehte er Filme mit politischem Inhalt; unter anderem beschäftige er sich mit den Slansky-Prozessen in der damaligen CSSR (Das Geständnis, 1970), der Entführung und Ermordung des US-Polizeiberaters Mitrione 1970 in Montevideo (Der unsichtbare Aufstand, 1973), dem Zweiten Weltkrieg und der Vichy-Regierung (Sondertribunal, 1975) und den Kriegsverbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieg (Music Box, 1989)
- Missing (1982) war sein erster Film, der von einer US-Amerikanischen Firma produziert wurde (Universal Studios); alle vorherigen Filme waren europäische Produktionen, unter anderem mit Yves Montand und Romy Schneider in Hauptrollen
- insgesamt führte er Regie bei 19 Filmen, bei 16 davon war er auch Autor oder Co-Autor des Drehbuchs
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seinen bisher letzten Film, Eden à l'ouest (Eden is West), produzierte er 2009
Missing
20.11.2023, 15.11 Uhr
"Missing" von Constantin Costa-Gavras
Missing
- basierend auf The Execution of Charles Hormann: An American Sacrifice von Thomas Hauser, 1978
- im September 1973, wenige Tage nach dem Pinochet-Putsch, wurde Charles Hormann, ein amerikanischer Journalist in Chile entführt
- seine Frau Jocye (im Film: Beth) und sein Vater Ed machten sich auf die Suche nach ihm, nachdem sie von der amerikanischen Botschaft keinerlei Unterstützung erhalten hatten.
- die US-Regierung hatte den Putsch Pinochets unterstützt, das CIA war in die Verfolgung und Ermordrung politischer Gegner verwickelt
- über eine Menschenrechtsorganisation erfuhr Ed Hormann, dass sein Sohn tot war; er war im Nationalstadion erschossen worden
- Costa-Gavras und die Universal Studios wurden verklagt, weil sich der US-Botschafter in Chile zur Zeit des Putsches, Nathaniel Davis, der ehemalige Konsul Santiago Frederick Purdy und Captain Ray Davis durch den Film denunziert sahen
- die Klage wurde abgewiesen, da keiner der Kläger im Film oder Buch namentlich genannt wurden; allerdings führt Creter im Film das gleiche Gespräch mit Charles Horman das auch Ray Davis in Vina del Mar mit ihm geführt hat
- bis heute läuft ein Prozess in Chile, um den Tod Charles Hormans endgültig aufzuklären
- ausgezeichnet unter anderem mit dem Oscar und der Goldenen Palme
- häufiger Kritikpunkt: Problem der Diktatur reduziert auf das Einzelschicksal eines US-bürgers