Root Server, Virtual Server oder Webserver -  Was ist der richtige Server für mich?
Root Server, Virtual Server oder Webserver - Was ist der richtige Server für mich?
Wolf-Dieter_Fiege

Computer & Elektronik

Root Server, Virtual Server oder Webserver - Was ist der richtige Server für mich?

Für den sicheren Betrieb viele Anwendungen im Internet reichen einfache Webhosting-Produkte oftmals nicht aus. Gut besuchte Online-Shops oder Blogs bzw. Foren mit hohem Besucheraufkommen benötigen eine Performance, die ein normales Webhosting-Paket in der Regel nicht bieten kann. Die sichere Alternative ist hier ein leistungsstarkes Serverprodukt. Doch nicht nur in puncto Preis und Leistung gibt es große Unterschiede (die Skala ist hier nach oben hin natürlich weit offen). Mindestens ebenso entscheidend wie Preis und Leistung sind die eigenen Administrationskenntnisse, sofern man seinen Server selbst verwalten möchte, und natürlich der Einsatzzweck, denn nicht jedes Serverprodukt ist für jede Anwendung gleich gut geeignet.

Was ist das optimale Serverprodukt für die eigenen Ansprüche?
Hier eine kleine Entscheidungshilfe.


Virtual Server – flexibel und kostengünstig

Virtuelle Server – oft auch Virtual Server oder kurz VServer genannt – bieten zwar nicht die Leistung eines High Performance Servers, dafür sind sie eine optimale Wahl für alle, die solide und kostengünstigste Serverleistung benötigen. Ideal für Webanwendungen, die nicht immer rund um die Uhr ausgelastet sind.

Grundlage eines virtuellen Servers ist ein dedizierter Server, dessen System-Ressourcen (CPU, RAM, Speicherplatz etc.) auf die jeweiligen virtuellen Server aufgeteilt werden. Allgemein nutzt man dafür die sogenannte Containervirtualisierung. Bei der Containervirtualisierung handelt es sich um eine Virtualisierungslösung auf Betriebssystemebene. Virtuelle Server verhalten sich damit praktisch wie ein eigenständiger Server. Man verfügt über eine eigene Systemumgebung (Container) inkl. Betriebssystem. Neben dedizierten Systemressourcen wie RAM, Festplattenspeicherplatz bieten virtuelle Server eine eigene, feste IP-Adresse sowie volle Root-Rechte. Das heißt, man hat größtmögliche Freiheiten, um Anwendung auf seinem System zu installieren. Allerdings muss man sich bei einem virtuellen Server vorab für ein bestimmtes Betriebssystem entscheiden. Zur Auswahl stehen Windows sowie zahlreiche Linux-basierte Betriebssysteme wie z.B. Ubuntu, CentOS oder Debian.

Mit einer Administrationssoftware wie zum Beispiel Parallels® Plesk Panel, das von vielen Hosting-Providern eingesetzt wird, können virtuelle Server komfortabel administriert werden. Ganz gleich, ob man einen E-Mail-Account einrichten oder die Systemressourcen verwalten möchte. Die Bedienung eines virtuellen Servers ist jedoch nichts für Einsteiger: über einige technische Grundkenntnisse sollte man schon verfügen.


Root Server – kompromisslose Leistung und komfortable Administration


Sucht man eine Serverlösung für hochperformante Webanwendungen, war die Alternative zu einem günstigen virtuellen Server bisher stets ein dedizierter Server. Doch schon für die Einstiegsmodelle zahlte man schnell den 3- bis 4-fachen Preis eines virtuellen Servers. Root Server mit Bare Metal-Vollvirtualisierung haben diese Lücke geschlossen, denn Root Server kombinieren die Vorteile eines virtuellen und eines dedizierten Servers in einem Produkt. Im Gegensatz zur Containervirtualisierung, die auf einem Wirtbetriebssystem installiert wird, kann die Bare Metal-Virtualisierungssoftware unmittelbar auf der Hardware des Servers zugreifen. Für schnellen Datentransfer und hohe Datensicherheit sind Root Server zudem mit einem dedizierten RAID-Subset mit bis zu 4 Festplatten ausgestattet. Dadurch können diese neuen Serversysteme durchaus die Performance eines physischen Hochleistungsservers erreichen, und das zu einem wesentlich günstigeren Preis. Da es bei Root Servern kein Betriebswirtssystem gibt, lassen sich auf diesen Serversystemen problemlos auch eigene Kernel kompilieren, individuelle Betriebssysteme und Updates installieren.

Und zwei weitere Punkte haben Root Server einem klassischen dedizierten Server voraus:

Die Bedienung eines Root Servers ist genauso einfach und komfortabel wie die eines virtuellen Servers, da Root Server mit der gleiche Administrations-Software verwaltet werden können. Mit einer browserbasierten Weboberfläche wie zum Beispiel dem Control Panel von Host Europe lassen sich auf einfache Weise weitere wichtige Funktionen steuern, wie:

  • Professionelle Backupoptionen und Systemwiederherstellungen
  • Systemkontrolle und Überwachung verschiedenster Ports, Start-/Stop-Vorgänge, Pings uvm.
  • Fernadministration zentraler Steuerungsfunktionen über VNC Remote Management

Auch der Wechsel auf ein größeres Produkt ist problemlos möglich. Anders als bei einem dedizierten Server können bei einem Root Server-Upgrade das Betriebssystem, die Applikationen und Daten vom aktuellen auf den neuen Server ohne manuelle Migration übertragen werden. Diesen Vorteil werden besonders Startup-Unternehmen zu schätzen wissen. Denn statt hoher Hardwareinvestitionen am Anfang tätigen zu müssen, können sie ihren Root Server einfach mit der Geschäftsentwicklung mitwachsen lassen.

Webserver – Server für jedermann


Nicht jeder besitzt die nötigen technischen Kenntnisse, um einen virtuellen Server oder Root Server selbst verwalten zu können. Doch auch für diese Kundengruppe gibt es ein passendes Serverprodukt: Managed Server oder WebServer werden sie genannt. Diese Serversysteme werden vom jeweiligen Hosting-Anbieter komplett eingerichtet und administriert. Ebenso wie ein virtueller Server oder Root Server bieten Webserver garantierte Ressourcen und eine eigene IP-Adresse. Allerdings ist die Installation eigener Webanwendungen nur beschränkt möglich. Die Bedienung dagegen ist so leicht wie bei einem einfachen Webhosting-Produkt. Sie erfolgt über eine leicht zu bedienende Weboberfläche.

Über den Autor:

Wolf-Dieter ist Blogger und Spezialist für Server-Produkte. Hauptberuflich ist er Online Redakteur der Host Europe GmbH.