Sensible Urviecher
Sensible Urviecher
pluemps

Schildkröten bekommen von zu viel Eiweiß Gicht

Sensible Urviecher

Leider erreichen rund sechzig bis achtzig Prozent aller privat gehaltenen Landschildkröten ihr drittes Lebensjahr nicht. Obwohl die Schildkröten sehr robust aussehen steckt hinter ihrer harten Schale ein sehr empfindlicher Kern.

Dabei ist die sensible Verdauung der Schildkröten ihre absolute Schwachstelle, weswegen das falsche Futter den kleinen Panzerträgern schnell zum Verhängnis werden kann.

Obwohl die Besitzer eigentlich nur das Beste für ihre Tiere möchten, füttern sie sie in den meisten Fällen falsch. Sie geben den Schildkröten genau das zu fressen, was sie am Liebsten mögen und was ihnen offensichtlich auch gut schmeckt. Dabei ist genau dieses Futter für die Tiere absolut ungeeignet: süße Früchte, Katzen - und Hundefutter, Milchprodukte, Eier und Speisereste eignen sich nicht als Futter.

Da sich die Landschildkröten jedoch auf genau diese Lebensmittel stürzen, beginnt ein langsamer und qualvoller Schildkrötentod. Leicht verdauliche und nähstoffreiche Kost lässt die Tiere so schnell wachsen, dass ihr Panzer und ihr Skelett weich bleiben und sich verformen können. Darüber hinaus kann es durch die oben genannten Lebensmittel zur Leberverfettung  und einer Vermehrung von Darmparasiten kommen. Folge dieser Darmparasiten können schwere Entzündungen und Durchfall sein.

Durch zu viel Eiweiß bekommen Schildkröten darüber hinaus auch noch Gicht.

Nicht zu jung und zart

Die europäischen Landschildkröten sind alle Vegetarier. In ihren natürlichen Lebensräumen fressen sie bereits verholzene Pflanzen. Diese Pflanzen enthalten allerdings sehr viel Ballaststoffe und sind so der Schlüssel zu einer gesunden und artgerechten Ernährung.

Um die Tiere mit ausreichend Ballaststoffen versorgen zu können sollte ihnen immer kräuterreiches Heu zur Verfügung stehen. Statt der zarten Salatherzen sollte man ihnen besser die schon etwas älteren Außenblätter zum Fressen anbieten. Ferner eignen sich heimische Wiesenkräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Hirtentäschel und Luzerne.

Allerdings gilt auch hier: Ältere Pflanzen sind besser als junge. Sie enthalten nicht nur mehr Rohfasern, sie sind auch reicher an Mineralien. Vor allem enthalten sie aber viel Kalzium, welches sowohl für die Knochen als auch für den Panzer der Schildkröten sehr wichtig ist.