So ein „Kuh“les Tier
So ein „Kuh“les Tier
Tira198

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So ein „Kuh“les Tier

Wer kann schon von sich behaupten, dass er eine Kuh kennt? Wohl kaum jemand, oder?
Bis vor gar nicht so langer Zeit waren auch mir die Kühe ziemlich egal. Dann jedoch kam ich auf einen „Demeter“ Biohof. Wir wollten nur mal eben schauen, wie es denn den Tieren dort so ergeht. Wir dachten natürlich man müsse sich anmelden. Weit gefehlt- man sagte uns: „Gehen Sie nur rein!“ Wirklich toll, was?
Da stand ich nun vor so ein paar Kühen. Sie sahen mich mit ihren wunderschönen großen schwarzen Augen an. Haben Sie schon einmal einer Kuh in die Augen gesehen? Wenn nicht, sollten Sie das unbedingt einmal nachholen. Um mich war es jedenfalls geschehen.
 

Wussten Sie, dass es bei den Kühen genauso unterschiedliche Charakter gibt wie bei den Hunden, Katzen und den Menschen?
Es gibt kluge, weniger kluge, schüchterne, freche, freundliche, erfindungsreiche, besonnene und auch großspurige Kühe. Es sind intelligente Tiere mit einer ausgeprägten Persönlichkeit und einem Langzeitgedächtnis. Kühe können Freundschaften mit Artgenossen oder auch mit Menschen schließen und sie können mit ihnen böse sein wenn sie schlecht behandelt wurden.
Kühe besitzen die Fähigkeit sich über die Zukunft Sorgen zu machen.
 

Wussten Sie, dass eine Kuh trauert, wenn jemand gestorben ist den sie geliebt hat? Sie sind sogar in der Lage Tränen zu vergießen über dessen Tod.
Wenn man einer Kuh ihr Kalb wegnimmt, wird sie fanatisch nach ihrem Kalb rufen und es suchen. Sie ist dann traurig, unglücklich und verärgert und wird es lange Zeit nicht vergessen.
Das alles zeugt von einer beachtlichen Intelligenz.

Aber was macht der Mensch mit ihnen?
Wenn die Kuh noch jung ist, verbrennt man sie mit Eisen (Brandmarken), entfernt ihnen die Hoden und brennt ihnen die Hörner ab. Das alles geschieht ganz ohne Schmerzmittel. Man sagt: „Das merken die doch noch gar nicht!“
 

Milchkühe werden immer wieder künstlich geschwängert und was macht man mit den Kälbern? Sie werden den Müttern entrissen um auf Kalbfleisch- oder anderen Milchfarmen zu enden.
Die Melkmaschinen verursachen Verletzungen und die Kühe bekommen mehrmals Elektroschocks.

Das schlimmste Schicksal müssen die männlichen Kälber erleiden. Man sperrt sie in kleine Boxen, die nicht breiter als 80 cm sind und einen Lattenrostboden haben. Das verursacht große Schmerzen in Beinen und Gelenken. Die Kälbchen werden mit eisenarmen Milchersatz gefüttert. Und wofür? Damit der Mensch schönes zartes weißes Fleisch essen kann! Die Blutarmut macht die Kälber sehr schwach, so dass bereits fast jedes 10. Kalb vor dem Erreichen von 16 Wochen stirbt. Denn nach 16 Wochen ist das Leben dieser geschundenen Kälber verwirkt. Sie kommen zum Schlachter.
 

Ist das die Menschlichkeit, von der so gern gesprochen wird?