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Gewinnen macht Spaß

Tippspiel zur Weltmeisterschaft organisieren


Dieser Aufsatz ist zeitlos, auch wenn er konkret zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft des Jahres 2011 in Deutschland geschrieben wurde.
Tippspiele werden sowohl im Freundeskreis als auch in vielen Betrieben aus Anlass einer Fußball-WM regelmäßig durchgeführt. Bei der Weltmeisterschaft im Frauenfußball zeigt sich leider häufig, dass die Mitarbeiter, welche bei Männerturnieren das Tippspiel erfolgreich organisiert hatten, diese Tätigkeit aus Arroganz gegenüber dem Frauenfußball verweigern.
 
Im Betrieb tippen?
Ein Tippspiel im Betrieb setzt die Einwilligung oder zumindest die stillschweigende Akzeptanz des Arbeitgebers voraus. Zudem darf es nicht übermäßig viel Arbeitszeit kosten und die möglichen Einsätze und Gewinne müssen überschaubar bleiben.
Es widerspricht dem Grundsatz der Gleichberechtigung, wenn in einem Betrieb ein Tippspiel während der Fußball-WM der Männer zugelassen wurde und es bei einer Weltmeisterschaft der Frauen in derselben Sportart verboten wird.
 
Wie wird das Tippspiel organisiert?
Wichtig bei einem Tippspiel ist, dass die Punktevergabe eindeutig ist. Üblich ist die Vergabe von drei Punkten für das richtige Ergebnis und einem Punkt für die richtige Tendenz. Bitte unbedingt klären, ob das Ergebnis nach neunzig Minuten oder das nach einer Verlängerung zählt. Eine mögliche Variante besteht darin, für die richtige Tendenz mit dem richtigen Torverhältnis zwei Punkte zu vergeben. (Das bedeutet logischerweise, dass es bei einem korrekt getippten Unentschieden immer zwei oder drei Punkte geben wird).
Die meisten Organisatoren eines Fußball-Tippspiels planen eine zusätzliche Punktevergabe für die Nennung des richtigen Turniersiegers ein; manchmal erhält auch der Mitspieler Zusatzpunkte, welcher der insgesamt erzielten Anzahl an Toren  am nächsten kam.
Die Tipps müssen rechtzeitig vor dem Anstoß abgegeben werden, die Organisation des spannenden Tippspiels lässt sich vereinfachen, wenn die komplette Vorrunde vor dem Spielbeginn vorhergesagt werden muss.
Es sollten mindestens drei Gewinnränge ausgespielt werden, wobei der Sieger die Hälfte oder mehr des Einsatzes erhält. Selbstverständlich darf die Organisatorin oder der Organisator keine Bearbeitungsgebühr für sich abzweigen, da dieses Verhalten als verbotenes Glücksspiel gewertet würde.
 
Wer sollte das Tippspiel im Betrieb durchführen?
Auch wenn grundsätzlich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ein betriebliches Tippspiel organisieren kann, eignen sich in der betrieblichen Praxis nicht alle Funktionen für diese Aufgabe. Kolleginnen und Kollegen, deren einzelne Tätigkeiten zeitlich exakt erfasst werden, können nur schlecht ein Tippspiel durchführen. Somit bieten sich in einem Call-Center die Teamleiterinnen und Teamleiter oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Personaleinsatzplanung  als Organisierende eines Tippspiels an. Eine unbedingt erforderliche Eigenschaft des oder der für das Tippspiel Verantwortlichen ist die Fähigkeit zur absoluten Ordnung, damit kein Tippzettel verlorengeht