Verrückte Kinder-Frotzelei
Verrückte Kinder-Frotzelei
jurgko

Erziehung & Kinder

Verrückte Kinder-Frotzelei

http://Verrückte Kinder-Frotzelei

Gibt man Kindern den kleinen Finger, nehmen diese die ganze Hand.

Anfangs war ich der Märchenonkel und musste laufend meinen Nichten und Neffen immer von Rotkäppchen, Hans im Glück und vom Froschkönig erzählen. Wie das so ist, riss ich auch Witze dabei. Bei Herrn Kachelmeier standen im Vorgarten sieben Vorgartenzwerge. Als ich dann auch noch den Kindern erzählte, der Herr Kachelmeier hat Schneewittchen in eine Kröte verhext, und diese hüpft in seinem Garten herum, glaubten diese das. Da schlichen die Kinder vorm Gartenzaun der sieben Zwerge herum und hofften diese zu entdecken. Kleinheike will sogar Schneewittchen gesehen haben. Die Kröte hatte den Kopf vom Schneewittchen. Sicher hat sie das nur geträumt. Herr Kachelmeier verstand keinen Spass und schimpfte immer: „Spielt vor eire Türe!“
„Eier gibt es im Konsum“! rief dann Franz und rannte davon.
 

Kleinheike wollte wissen, wo Rumpelstielzchen wohnt. Ich erzählte:“ Das wohnt beim Opa Blaumichler im Gerätschuppen. Um Mitternacht tanzte es davor herum und singt :“ Gut dass Michleropa nicht weiss, dass ich seine Radieschen ausreiss` und die Kirschen vom Baum abbeiss`!“
Es kam wie es kommen muss. Alle Kinder hatten beim Opa Blaumichler das Rumpelstielzchen spuken gehört.
 

Ich erzählte noch desweiteren. Weil hier keine Rüben mehr wachsen, zählt nachts heimlich der Rübezahl auf der Pfarrer-Wiese die unzähligen blühenden Löwenzähne. Natürlich haben alle Kinder abends im Dunklen schon oft den Rübezahl beim Löwenzahnstechen gesehen und sind schreiend davon gerannt. Es war der Pfarrer, der dort nächtlich herumgeisterte. Der Pfarrer schwört darauf, dass Löwenzahn nächtlich gestochen, die größte Heilwirkung habe.

Nun wurde der Onkel auf die Schippe genommen

Mit meinen vielen Scherzen hatte ich es verscherzt, bei den Kindern, nun trieben diese ihre Scherze mit mir. Kein Kind nahm mich mehr ernst.
Es begann mit Kleinheike, noch keine drei Jahre alt, da musste ich schon ihre Rätsel raten. Onkel Jürch: „Was ist das? Es hängt an der Wand und macht Ticktack. Und wenn es runter fällt ist die Uhr kaputt.“
 

Der kleine Franz der Freund vom meinem Neffen Steffen, nahm mich auch schon auf die Schippe:“ Weißt du wer das ist, hat keinen einzigen Zahn im Maul, hat eine Glatze und plappert blödes Zeug!“
„Du hast kein bisschen Respekt vor deinem Opa Carl“! schimpfte ich.
„Opa?“ staunte Franz:“ Ich hab von mein kleinen Bruder erzählt.“
 

Schon kommt Heike von den Grossen aufgehetzt angerannt:“ Onkel Jürch, was ist? Sieht rot aus und fährt immer hoch und runder!“
„Ist das deine Oma mit dem roten Panama-Hut im Auto?“ ratete ich falsch.
‚Hahah! Das ist eine Tomate im Fahrstuhl!“
 

Schon meldete sich Steffen:“ Onkel Jürch, was ist das, hängt in der Kneipe am Gadarobenständer und bellt: Wau! Wau!“
„Ist das etwa ein Handy, was bellt oder ein Lachsack?“ versuchte ich vergebens, dieses Scherzrätsel zu lösen.
„Hahah! Nein, das ist Rucksack mit dem Dackel vom Förster Milchmann, der dort hängt!“
 

Seither kam ich nie wieder dazu auch nur ein einziges Märchen zu erzählen. Mir wurde ein Märchen nach dem anderen und so manche Scherzfrage aufgetischt. Ich hatte zu tun, wie der Leipziger Rat und kam mit dem Raten nicht mehr nach.