Vom Flunkern und selbstbewussten Auftreten nach der Beauty-OP
Vom Flunkern und selbstbewussten Auftreten nach der Beauty-OP
Eimas

Erziehung & Kinder

Vom Flunkern und selbstbewussten Auftreten nach der Beauty-OP

Die meisten Menschen stehen zu ihrer durchgeführten Schönheitsoperation. Allerdings verheimlichen Männer den Eingriff häufiger als Frauen: Nur jeder zweite Mann spricht offen mit seiner Partnerin über seine Beauty-OP. Das belegt eine repräsentative Studie der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie von 2009. Insgesamt 71 Prozent der Befragten machen aus ihrer Schönheitsoperation kein Geheimnis. Doch das ist nicht  immer so. Wenn es um ihre Schönheit geht, reden sich besonders Promis gern raus. Denn eine Schönheits-OP öffentlich zuzugeben, kommt natürlich nicht in Frage. Obwohl die Veränderungen meist offensichtlich sind, leugnen die in die Jahre gekommenen Hollywood-Damen auffällig häufig. So räumte beispielsweise Demi Moore mit den  OP-Vorwürfen auf: „Das ist völlig falsch! Ich habe das noch nie gemacht. Ich mag die Idee  nicht, mit Hilfe einer Operation meinen Alterungsprozess aufzuhalten“. Dass ihr makelloser Körper lediglich das Resultat einer ausgewogenen Ernährung, Kick-Boxen und Yoga sei, kann man der 47-Jährigen nur schwer glauben. Vor kurzem wurde publik, dass die Schauspielerin 420.000 Dollar für ihren zeitlosen Luxuskörper ausgegeben hat. Sie habe  sich an Bauch, Hüften und Beinen Fett absaugen sowie eine Nasenkorrektur vornehmen lassen. Außerdem sollen Korrekturen an Gesicht, Brust und Knie vorgenommen worden sein.
Doch es geht auch ganz anders: Die 46-Jährige Brigitte Nielsen setzte ein eindeutiges  öffentliches Zeichen gegen den ihrer Ansicht nach verlogenen Schönheitswahn in Hollywood. Sie ist genervt von der Heimlichtuerei der Prominenz, zumal man doch sieht, dass die Stars  nicht natürlich altern. Es sei nicht in Ordnung die Fans und „normalen Frauen“ anzulügen. In diesem Punkt stieß die Diva auf Zustimmung. Aber ob es der richtige Weg ist, sich vor laufender Kamera einer „Grunderneuerung“ zu unterziehen, bleibt fraglich.

Immerhin ein Drittel aller Patienten täuschen Beauty-OPs vor, aus Scham, Angst vor Kritik oder um sich in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft einen eigenen Vorteil zu verschaffen. Doch jung und schön zu bleiben und die Beauty-OPs zu verheimlichen, kann zum echten Fulltime-Job werden. Die Klinik-Termine müssen koordiniert, die Zeit nach der Operation mit Ausreden überbrückt und die plötzlichen äußerlichen Veränderungen argumentativ durchgeplant sein. Abgesehen von der psychischen und seelischen Belastung, die die Verheimlichung mit sich bringt.

Daher nimmt sich die Klinik Pöseldorf in Hamburg viel Zeit, auch psychisch auf die Patienten einzugehen. Holger Fuchs. Ärztlicher Direktor der Klinik Pöseldorf, rät aus Erfahrung: „Eine Schönheitsoperation sollte niemals durchgeführt werden, um das eigene Selbstbewusstsein zu pushen. Nur wer überzeugt hinter seiner Entscheidung steht, kann damit später offen und ehrlich umgehen, wirkt authentisch und zufrieden mit seinem neuen Äußeren. Wer seine Schönheits-Operation verleugnet, bürdet sich zusätzliche Last auf und macht sich das Leben unnötig schwer.“

Für Ehrlichkeit spricht auch der Trend, dass operative Veränderungen des eigenen Aussehens gesellschaftlich mehr und mehr Akzeptanz finden. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage, kann sich jeder sechste Deutsche eine Schönheitsoperation vorstellen. „Beauty-OPs sind einfach alltäglicher geworden, die wenigsten machen noch ein Geheimnis darum“, bestätigt auch Holger Fuchs und weiß „einige Menschen rümpfen zwar immer noch die Nase, aber es handelt sich schon lange um kein Tabu-Thema mehr. Warum sollte man dieses neue Lebensgefühl also nicht mit der eigenen Familie oder der Öffentlichkeit teilen? Letztlich bleibt dies aber immer die eigene Entscheidung, die es zu akzeptieren gilt.“