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Damit der Windstrom wirklich ökologisch ist

Windräder und Umweltschutz

Regenerative Energiequellen sind grundsätzlich umweltfreundlich, da bei ihrer Nutzung weder radioaktiver Abfall noch das Treibhausgas Kohlendioxid anfällt. Lediglich bei der Verbrennung pflanzlicher Energieträger wird CO-2 freigesetzt, dessen Menge aber der vorher von der Pflanze aus der Luft gefilterten entspricht. Windräder kommen ohne den Verbrauch von Primärenergiequellen aus, da der Wind ohnehin weht und seine Ausnutzung zu keinerlei Veränderungen der Windgeschwindigkeit führt. Der Betrieb von Windkrafträdern kann jedoch mit einer Umweltbelastung verbunden sein. Das gilt vor allem hinsichtlich des sogenannten Vogelschlages. Bei einer Abwägung der Umweltbelastungen und des Umweltschutzes lassen sich deutliche Vorteile für Windräder erkennen, zumal die möglichen negativen Auswirkungen der Windkraft durch eine verantwortliche Bauplanung vermieden werden können.

Welche Umweltbelastungen sind mit Windrädern an Land verbunden?
Möglicherweise verringern Windräder die touristische Attraktivität einer Landschaft, wenn diese auf Grund eines großen Windparks weniger wahrnehmbar ist. Auch sind Windräder in der Nähe eines Campingplatzes oder einer Ferienhaussiedlung mit einer überdurchschnittlich hohen Lärmbelästigung verbunden. Der geeignete Standort für große Windenergie-Anlagen ist außerhalb der Wohnbebauung. Die Verringerung der touristischen Attraktivität eines Ortes durch Windräder lässt sich nicht eindeutig belegen, zumal an der modernen Technik interessierte Besucher auch bewusst an Betriebsstätten von Windenergie-Anlagen reisen. Die größte ökologische Herausforderung bei Windrädern besteht darin, dass ihr Betrieb zu Todesfällen bei Zugvögeln führen kann. Zugvögel reisen naturgemäß in großen Schwärmen, welche das Ausweichen von Hindernissen unmöglich machen. Aus diesem Grund können Tiere in die Rotorblätter einer Windkraftanlage fliegen und dabei sterben. Eine einfache und wirksame Methode zur Vermeidung des Vogelschlages besteht darin, vor der Errichtung von Windkraftanlagen die Routen der Zugvögel zu prüfen und keine Windräder in die Zugvogelrouten hineinzubauen. Außerhalb der Vogelflugrouten kommen Vögel selbstverständlich ebenfalls vor. Einzelne Vögel können jedoch einem Rotorblatt ausweichen, so dass keine übermäßig hohe Gefahr besteht.

Offshore-Anlagen
Offshore-Windanlagen erzeugen nach bisherigen Erkenntnissen in ihrer jeweiligen Bauphase Lärm im Meer, während ihr Betrieb mit geringen Umwelteinflüssen verbunden ist. Für eine umweltgerechte Nutzung der Offshore-Anlagen ist eine Lärmverringerung während der Bauphase zwingend erforderlich, damit Wale und andere zur Orientierung auf den Ultraschall angewiesene Tiere nicht irritiert werden. Eine Möglichkeit zur Lärmreduzierung beim Windparkbau auf offener See bietet die Technik der Blasenschleier. Nach der Inbetriebnahme siedeln sich rund um Offshore-Windparks auch seltene Tiere wie Hummer an. Auch die durch die Bauarbeiten besonders beeinträchtigten Schweinswale leben nach der Fertigstellung von See-Windparks in hohen Populationen inmitten der Windräder.