Essbare Naturkatastrophen.
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
Von Elli04
Flint Lockwood lebt alleine mit seinem Vater zusammen auf einer Insel, seine Mutter ist bereits gestorben. Während sein Vater einem solidem Beruf nachgeht und ein kleines Geschäft für Fischereibedarf betreibt, übt sich sein Sohn als Wissenschaftler und arbeitet ständig an neuen Projekten, die allerdings ständig in die Hose gehen und auch sein Vater beginnt langsam damit, sich für seinen Sohn zu schämen, er möchte, dass Flint im Geschäft arbeitet.
Eines Tages kommt Sam Sparks, eine Reporterin, auf die Insel um dort ihren Job zu erledigen. Sie wartet immer noch auf eine große Story, damit ihre Karriere endlich mal in Gang kommt, doch die Insel erscheint ihr auf den ersten Blick eher öde. Plötzlich jedoch regnet es auf einmal Hamburger, was daran liegt, das Flint eine Maschine gebaut hat, die aus Wasser Essen herstellt und diese Maschine wird nun auf tragische Weise in den Himmel geschossen, mitten in eine Wolke und aus diesem Grund fliegen die Hamburger vom Himmel.
Flint baut eine weitere Maschine, den FLZNDERF, mit der er nun die Maschine in den Wolken programmieren kann und so regnet dann immer das gewünschte Essen vom Himmel. Die Anwohner sind nun auf einmal von Flint begeistert und ihre Gier soll gestillt werden, denn jeder wünscht sich nun sein Lieblingsessen und Flint erfüllt ihnen diese Wünsche. Ob und wie lange die Maschine im Himmel das aufhält ist dann die Frage, denn irgendwann entwickeln sich essbare Naturkatastrophen. Flint macht sich auf den Weg in den Himmel, um die kleine Insel mit ihren Bewohnern zu retten.
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Wenn man Flint sieht, muss man eigentlich schon lachen, so komisch wie er ausschaut, aber wenn man erst mal die Ideen mitbekommt, die er sich so ausdenkt, dann kann man sich nicht mehr halten. Wie kommt man bitte auf die Idee, einen Aufspühschuh zu erfinden, den man dann aber logischer Weise nicht mehr ausziehen kann und mit dem man dann sein Leben lang herum laufen muss? Oder auch Rattenvögel, eine Erfindung, die voll in die Hose gegangen ist, und eine Plage für die Stadt, die auch noch den Vater beschämen. Ja, mit dem Vater möchte ich gleich mal weiter machen. Ein große und kräftiger Mann, nicht so dürr wie sein Sohn, der auch langsam genervt ist von den Erfindungen, jedoch immer eine gewisse Wärme im Gesicht hat, wenn er seinen Sohn sieht und der ihn auch eine Zeitlang gewähren lässt, bis dann aber Schluss ist und er in seinem Laden arbeiten soll. Natürlich hält Flint sich nicht an die Abmachung, denn er tüftelt an der neuen Erfindung, aus Wasser Lebensmittel herstellen, eine geniale Idee, wenn sie denn funktionieren würde.
Kaum ist die Maschine fertig, ist sie auch schon wieder weg und landet in der Wolke. Erst geht man natürlich davon aus, dass sie einfach kaputt ist, aber dann regnet es Hamburger und das auch noch genau dann, als ein Kamerateam mit der jungen Reporterin vor Ort ist, die Story für das Fernsehen schlechthin. Natürlich weiß erst mal nur Flint was hier die Ursache ist und so rennt er in sein selbstgebautes Labor, das ebenfalls beim Anblick für Lachgarantie sofort, denn der Eingang ist ein mobiles Klo, dort befindet sich der Aufzug, der direkt nach oben in der Labor führt und dort baut er sofort eine neue Maschine, um die im Himmel programmieren zu können, damit nun immer das gewünschte Essen herunter fällt.
Jetzt ist Flint ein Star, alle mögen ihn und alle ehren ihn, so hatte er sich das immer vorgestellt, nur sein Vater wirkt immer noch sehr skeptisch, kann sich nicht so recht für sein Sohn freuen. Auch kommt es nun so, wie es immer kommt, die Menschen werden gierig, sie wollen ihre Lieblingsgerichte vom Himmel fallen sehen. Die Kinder wollen Eis, Pizza, Hot-dogs, usw. und Flint erfüllt ihnen jeden Wunsch, alles sind glücklich und der kleine Ort auf der Insel wird, dank dem Kamerateam berühmt, jeder will dorthin reisen und an diesem Ereignis teilhaben.
Die Sache hat aber auch einen Haken, denn die Maschine in seinem Labor läuft heiß, bzw. zeigt an, dass die Maschine in der Wolke wohl bald den Geist aufgeben wird. Das Essen, das nun vom Himmel fällt, wird immer größer, wuchtiger und somit auch zur Gefahr für die Menschen. Pizzen zerschlagen Häuser, alle rennen um ihr Leben. Die junge Reporterin, mit der sich Flint mittlerweile schon etwas besser versteht, will Flint helfen mit einem selbstgebauten Flugobjekt die Maschine im Himmel auszuschalten um die Insel zu retten. Ob sie es schaffen und ob sie Lebend wiederkehren, da müsst ihr selber schauen.
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Der Film und somit auch die Story sind einfach super. Meine Kinder und ich habe Tränen gelacht, denn Flint kommt einfach zu komisch rüber und dann ist da noch sein Haustier, dessen Gedanken dank einer Maschine ständig ausgesprochen werden, und es sind nicht immer nette Gedanken. In dieser Story wird so ziemlich jede Gefühllage bearbeitet. Einmal will Flint vom Looser als anerkannter Wissenschaftler aufsteigen, die Leute verspotten ihn nur, aber er gibt nicht aus. Als er endlich die richtige Erfindung macht, wird er geehrt.
Aber dann folgt auch gleich die Gier, die Schuld daran ist, dass die Natur, bzw. die Lebensmittel sich nur rächen und die Stadt versucht zu zerstören.
Weiter wird es auch romantisch, denn Flint lässt für die Reporterin Wackelpudding vom Himmel regnen und baut damit ein Schloss, in dem sie dann auch beide eine kurze Zeit verbringen. Wunderschöne Bilder, beide im gelb-orangenem Wackelpudding, aus dem alles geformt wurde, also eine vollständige Einrichtung, muss wohl viel Arbeit gewesen sein.
Weiter geht es mit der Liebe des Vaters, der einfach nicht in der Lage ist, sie seinem Sohn zu offenbaren, aber das muss er gar nicht, denn mir ist von Anfang an die Wärme in seinem Gesicht, somit die Zuneigung für seinen Sohn aufgefallen, auch wenn dieser eigentlich keine Dinge macht, auf die man stolz sein könnte.
Zum Schluss folgt noch der Mut, den Flint mit seiner Rettungsaktion beweisen möchte und er setzt sogar sein Leben dafür aufs Spiel, aber er kann auch nicht ruhig mit ansehen, wie die Maschine einfach alles zerstört und die Menschen in Gefahr bringt.
Letztendlich ist das hier nicht einfach eine frei erfundene und banale, sowie komische Story um den Leuten ein wenig Unterhaltung zu bieten, sondern auch eine Story die schon zum Nachdenken anregt und eigentlich mit dem normalen Leben verglichen werden kann. Es regnet zwar kein Essen vom Himmel, aber ist es nicht immer so, dass die Menschen gierig werden, wenn es ihnen gut geht. Oftmals werden Menschen ausgelacht für ihre Ideen, verspottet, und später, wenn sie dann den Durchbruch habe, will jeder mit ihnen befreundet sein.
Flint ist für mich einfach ein absoluter Held, ein Mann, der schon früh ohne Mutter aufgewachsen ist, immer sein Ziel vor Augen hatte und auch dieses verfolgt hat, den Spott der Leute zum Trotz und der nie böse Absichten hatte, sondern den Menschen immer mit seinen Erfindungen das Leben erleichtern wollte.
Auch wenn es sich hier nun um einen lustigen Zeichentrickfilm handelt, so ist es doch eine Story mit Tiefgang, die einfach nur sehenswert ist.
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Eckdaten.:
Länge: 90 Minuten
Altersfreigabe FSK / BMUKK 6
Regie Phil Lord,Christopher Miller
Drehbuch Phil Lord, Christopher Miller
Produktion Pam Marsden
Musik Mark Mothersbaugh "Raining Sunshine" von Miranda Cosgrove